Ralf Özkara spricht beim Landesparteitag der AfD Baden-Württemberg in Sulz am Neckar. Foto: dpa

Ralf Özkara hat einen Nerv bei den Delegierten getroffen. Der Wille zur Einheit ist in Sulz spürbar gewesen. Doch ob der neue Mann es richten kann, bleibt fraglich, kommentiert unser Redakteuer Knut Krohn.

Sulz a. N.ckar - Die Würfel sind gefallen. Nach dem Parteitag in Sulz wird sich die AfD auch in Baden-Württemberg nationaler und konservativer ausrichten. Alice Weidel, die Vertreterin des liberal-konservativen Flügels musste eine überraschende Niederlage einstecken. Verloren hat sie gegen den unbekannten Ralf Özkara, der es verstand, mit seiner Rede die Mehrzahl der Delegierten hinter sich zu bringen. Weidel wird offensichtlich für die Spaltung der Alternative für Deutschland im Land und auch im Bund verantwortlich gemacht. Sie ist eine der Hauptkräfte hinter dem Parteiausschlussverfahren gegen den national-konservativen Frontmann Björn Höcke.

Lange konnten sich die Mitglieder darauf verlassen, dass die AfD trotz des parteiinternen Streits gewählt wird. Doch die sinkenden Umfragewerte scheinen die siegesgewohnte Basis nervös zu machen. Der Wille zur Einheit war in Sulz mit Händen greifbar und diesen Nerv traf Ralf Özkara mit seinem Auftritt offensichtlich wesentlich besser. Doch die Gräben zwischen den Lagern sind sehr tief und es ist unwahrscheinlich, dass der neue starke Mann in der Landes-AfD diese wirklich zuschütten kann.