Vor der Messe Stuttgart wollen anlässlich des AfD-Parteitages am Wochenende rund 2000 Teilnehmer protestieren. Foto: dpa

Anlässlich des AfD-Parteitags am Wochenende auf der Landesmesse Stuttgart will die Grüne Jugend „laut und bunt“ protestieren – und übt Kritik an Polizei und Ordnungsamt.

Stuttgart - Anlässlich des Bundesparteitags der Alternative für Deutschland (AfD) am Wochenende auf der Landesmesse Stuttgart in Leinfelden-Echterdingen (Kreis Esslingen) hat die Grüne Jugend Baden-Württemberg Proteste angekündigt. Im Vorfeld wurde Kritik an Polizei und Ordnungsamt laut.

Die Grüne Jugend Baden-Württemberg ist Teil des „Aktionsbündnisses gegen den AfD-Bundesparteitag“, welches unter dem Motto „Gemeinsam Widersetzen“ zu friedlichem Protest aufruft. „Wir werden am Samstag auf die Straße gehen. Laut und bunt werden wir sein, um den Mitgliedern der AfD zu zeigen, dass unsere Gesellschaft weltoffen und modern ist – auch wenn die AfD das nicht wahrhaben will“, wird Lena C. Schwelling, die Sprecherinnen der Grünen Jugend Baden-Württemberg, in einer Mitteilung zitiert.

Der Programmentwurf der AfD sei „rückwärtsgewandt“ und würde „Errungenschaften aus den letzten Jahrzehnten zurückdrehen“.

Kritik an Polizei und Behörden

Im Vorfeld ihres Protests wurde seitens der Grünen Jugend auch Kritik laut – und zwar an Polizei und Ordnungsamt. „Die Behörden möchten die Kundgebung an den Busterminal verlegen, der deutlich kleiner ist als die Fläche vor der Messe“, heißt es in der Mitteilung. Die Grüne Jugend behauptet, dadurch sollten Gegenproteste „gezielt geschwächt werden“. Mitnichten, sagt Gisela Fechner, Pressesprecherin der Stadt Leinfelden-Echterdingen, auf deren Gemarkung das Messegelände liegt. „Es war ja klar, dass man die Demonstranten nicht direkt ans Glas lässt“, so Fechner. In Absprache mit der Polizei werde die sogenannte Messepiazza unmittelbar vor dem Gebäude abgesperrt. „Das geschieht aus Sicherheitsgründen“, sagte ein Sprecher der zuständigen Reutlinger Polizei. Das Gebäude würde sonst in Wurfdistanz liegen.

Außerdem wurden mittlerweile die Prognosen über die erwarteten Demonstranten nach oben korrigiert. Gisela Fechner spricht von insgesamt rund 2000 Menschen. Die Polizei rechnet auch mit Ausschreitungen und hat sich mit Wasserwerfern ausgerüstet. Zudem wird die Bundespolizei erstmals sogenannte BodyCams tragen, die zum Einsatz kommen sollen, wenn sich die Beamten bedroht fühlen.