Bernd Kölmel, AfD-Landesvorsitzender, will Spitzenkandidat werden Foto: dpa

AfD-Landeschef Bernd Kölmel will Spitzenkandidat werden und kann sich nach der Landtagswahl eine Koalition mit der CDU vorstellen.

Stuttgart – Baden-Württembergs AfD-Landeschef Bernd Kölmel (56) will seine Partei auch in die Landtagswahl im März 2016 führen. „Wenn die Mitglieder das wollen, werde ich als Spitzenkandidat zur Verfügung stehen“, sagte der Europaabgeordnete aus Ötigheim (Kreis Rastatt) den „Stuttgarter Nachrichten“. Kölmel bewirbt sich beim Landesparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) am kommenden Wochenende (17./18. Januar) in Karlsruhe um eine weitere Amtszeit. Angesichts parteiinterner Richtungskämpfe misst der als gemäßigt geltende Rechnungshof-Beamte seinem Wahlergebnis in Karlsruhe besondere Bedeutung bei: „Jetzt muss sich zeigen, ob sich die AfD im Land als Partei der Mitte aufstellen oder in eine andere Richtung positionieren will“, sagte er. Über die Spitzenkandidatur entschieden werde spätestens auf einem weiteren Parteitag Mitte Juli.

Die AfD lag in jüngsten Wahl-Umfragen im Südwesten bei fünf Prozent. Kölmel strebt bei der Landtagswahl einen Stimmenanteil von zehn Prozent an. Trotz interner Streitigkeiten stehe die AfD in Umfragen relativ gut da, begründete er seine Zuversicht. „Das zeigt doch unser Potenzial. Zugespitzt gesagt: Es kann nur besser werden.“

Sollte die AfD den Einzug in den Landtag schaffen, muss Kölmel sein Mandat als EU-Abgeordneter in Straßburg aufgeben. Ungeachtet der bislang abweisenden Haltung der CDU glaubt Kölmel fest daran, dass die Christdemokraten gegebenenfalls auch mit der AfD Koalitionsgespräche führen würden, um wieder an die Macht zu kommen. „Ich bin mir sicher: Wenn entsprechende Wahlergebnisse vorliegen, dann wird man mit uns reden“, sagte er dem Blatt. Das sei eigentlich auch eine demokratische Pflicht.