Der ehemalige Parteichef der AfD, Bernd Lucke, hat inzwischen die neue Partei ALFA gegründet. Foto: dpa

Lucke kritisiert den Kurs der einst von ihm gegründeten Partei scharf und attackiert seine früheren Weggefährten Frauke Petry und Alexander Gauland: „Sie haben dieser Radikalisierung keinen Einhalt geboten, sondern sie auch noch befördert.“

Augsburg - Nach den AfD-Äußerungen zu einem Waffeneinsatz gegen Flüchtlinge an der Grenze hat Bernd Lucke den Kurs der einst von ihm gegründeten Partei scharf kritisiert.

„Der Umgang der AfD mit Flüchtlingen ist inhuman, unmenschlich und nicht zu ertragen“, sagte Lucke der „Augsburger Allgemeinen“. Die Alternative für Deutschland verfolge „eine hässliche Politik, sie will die Leute nicht in Deutschland haben“. Er attackierte seine früheren Weggefährten Frauke Petry und Alexander Gauland. „Sie haben dieser Radikalisierung keinen Einhalt geboten, sondern sie auch noch befördert.“

Lucke hatte die AfD im Juli verlassen, nachdem er als Parteichef abgewählt worden war. Gemeinsam mit anderen AfD-Mitgliedern, die sich über den „Rechtsruck“ in der Partei empörten, gründete er die Allianz für Fortschritt und Aufbruch (Alfa).

AfD-Chefin Petry hatte in einem Zeitungsinterview gesagt, Polizisten müssten illegalen Grenzübertritt verhindern und dabei „notfalls auch von der Schusswaffe Gebrauch machen“. Damit löste sie einen Proteststurm aus. Später bemühte sich die Partei um Schadensbegrenzung.