Walter Mixa ist 2010 als Bischof der Diözese Augsburg zurückgetreten – verstummt ist der betont konservative Geistliche nicht. Foto: dpa

Der einstige katholische Oberhirte der Diözese Augsburg wünscht sich deutliche Ansagen an muslimische Zuwanderer. Jetzt hat er im Stuttgarter Rathaus gesprochen. Er kam auf Einladung eines einzelnen Stadtrats.

Stuttgart - Kommt er? Kommt er nicht? Ob der emeritierte Augsburger Bischof Walter Mixa (77) beim Neujahrsempfang von AfD-Stadtrat Eberhard Brett reden würde, war laut Veranstalter bis zuletzt nicht sicher. Dann sprach Mixa am Donnerstagabend aber doch zum letzten AfD-Vertreter im Gemeinderat und etwa 35 Gästen im Rathaus. Danach diskutierte man die „Herausforderung Islam“.

Er akzeptiere das Glaubensbekenntnis der Muslime, sagte Mixa nach der „berechtigten Frage“, ob man sich zunehmender Islamisierung in Deutschland unterwerfen oder Widerstand leisten müsse. Man müsse den Muslimen ermöglichen, in Deutschland Moscheen zu bauen. Im Gegenzug müssten sie aber die hiesigen Christen akzeptieren. Der Geistliche: „Islam heißt Unterwerfung, und es gibt im Islam leider auch diese Gewalttätigkeiten.“ Der Islam habe die Perspektive, dass man die töten könne, „die sich nicht unterwerfen“. Jeder, der nach Deutschland komme, „müsste klar festgelegt werden auf den Paragrafen 1 des Grundgesetzes“, wonach jeder Mensch gleichwertig und gleich würdig, jeder vom anderen zu achten sei.

Veranstalter und Redner geben sich freundschaftlich

Den Bau von Moscheen solle man zwar ermöglichen, aber keine Herrschaftsbauten, die den Willen „zur Moslemisierung Europas“ symbolisieren sollten. Brett signalisierte ebenfalls Einverständnis mit einem verträglichen Moscheebau in Feuerbach. Das Problem sei nur, dass es in der geplanten „zweitgrößten Moschee Deutschlands“ Predigten gegen die Werte Deutschlands geben könne – und offensiv-islamische Gruppen.

Der Ex-Bischof, der im Vatikan in Ungnade fiel, und der Stadtrat, der in seiner Partei in Ungnade fiel und daher niemand vom Kreisvorstand begrüßen konnte, kannten sich schon vorher. Sie gaben sich freundschaftlich. Bei der Vorstellung ging Brett mit keinem Wort auf die Umstände von Mixas Abgangin Augsburg ein. Frühere Heimkinder hatten ihm Züchtigungen in seiner früheren Priestertätigkeit vorgeworfen. Auch wurden ihm Unregelmäßigkeiten bei Stiftungsgeldern zur Last gelegt. Ein Dossier, das auch den Vatikan erreichte, brachte Mixa unter Druck. Er räumte damals nur „die eine oder andere Watschn“ ein, bot aber seinen Rücktritt an. Der Vatikan akzeptierte ihn.