Mitarbeiter der Polizeibehörde überwachen in der Dresdener Messehalle beim Bundesparteitag der AfD das Hygienekonzept. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Beim Bundesparteitag der AfD in Dresden werden keine Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl bestimmt. Das haben die Delegierten entschieden.

Dresden - Die AfD will jetzt noch keinen Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl bestimmen. Auf einem Bundesparteitag in Dresden votierte am Samstag eine Mehrheit der Delegierten gegen die Wahl eines Spitzenkandidaten oder eine Spitzenteams schon auf dem Parteitag. Stattdessen sollen zu einem späteren Zeitpunkt die Mitglieder der Partei entscheiden.

Gegen eine Entscheidung auf dem Parteitag sprach sich unter anderem der Bundestagsabgeordnete Gottfried Curio aus. Er sagte: „Sonst werden wir nie wieder glaubwürdig sein als basisdemokratische Partei.“ Rund 87 Prozent der Teilnehmer einer Mitgliederbefragung hatten sich dafür ausgesprochen, die Spitzenkandidaten-Frage nicht von den Delegierten in Dresden, sondern später von allen Mitgliedern entscheiden zu lassen.

Der sächsische Landes- und Fraktionsvorsitzende, Jörg Urban, hatte für eine Wahl schon auf dem Parteitag geworben. Er sagte, es sei „ein Gebot der Vernunft“, dass die AfD die kurze Zeit bis zur Bundestagswahl am 26. September nutze, „um unsere Spitzenkandidaten bekannt zu machen“. Als möglicher Spitzenkandidat ist unter anderem der sächsische Bundestagsabgeordnete und Co-Parteivorsitzende Tino Chrupalla im Gespräch. Bei der Bundestagswahl 2017 waren Alexander Gauland und Alice Weidel das Spitzenteam.