Der AfD-Bundesparteitag in Hannover. Foto: dpa

Der AfD-Bundesparteitag ist erst einen Tag alt und schon jetzt reich an Geschichten. Dazu zählt auch ein Sexismus-Eklat auf der Bühne.

Hannover - Die AfD hat auf ihrem Bundesparteitag in Hannover den Berliner Landeschef Georg Pazderski zum Partei-Vize gewählt. Pazderski, der dem gemäßigten Lager zugerechnet wird, hatte zuvor vergeblich für den Posten des zweiten Parteivorsitzenden an der Seite von Jörg Meuthen kandidiert. „Man muss in der Politik auch einmal etwas wagen“, sagte Pazderski am Samstagabend der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Bundestagsabgeordneten Kay Gottschalk und Albrecht Glaser konnten sich bei der Besetzung der drei Stellvertreterposten durchsetzen.

Glaser sagte in seiner Bewerbungsrede, es könne keinen Islam ohne Scharia geben, so wie es auch „keine Nuss-Schokolade ohne Nüsse“ geben könne. Glaser war bei der Wahl zum Bundestagsvizepräsidenten von den Abgeordneten aller anderen Parteien wegen früherer Äußerungen über Religionsfreiheit und den Islam abgelehnt worden.

Für einen Eklat sorgte bei der Wahl der Stellvertreter Corinna Miazga aus Bayern. Die verheiratete Bundestagsabgeordnete sagte in ihrer Bewerbungsrede: „Den zweiten Grund warum ich hier bin, habe ich meinem Parteikollegen Petr Bystron zu verdanken, der mich im Wahlkampf darauf aufmerksam machte, dass Frauen wie ich eigentlich besser an einer Stange tanzen sollten.“ Sie habe sich darüber erst geärgert und dann entschieden, sich auf offener Bühne mit ihm zu messen - allerdings ohne zu tanzen. Miazga und Bystron, der ebenfalls der bayerischen Landesgruppe der Bundestagsfraktion angehört, unterlagen anschließend beide gegen Gottschalk.