Extrem wortkarg gibt sich Harry Ebert in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Donnerstag im Rathaus. Foto: Horst Haas

In Burladingen auf der Schwäbischen Alb revoltieren die Gemeinderäte. Harry Ebert, der erste und einzige AfD-Bürgermeister im Land, blockiere konstruktive Kommunalpolitik, klagen sie. Sie wollen ihn loswerden – doch das gestaltet sich schwierig.

Burladingen - Die Frau, die sonst so zurückhaltend in ihrer Wortwahl ist, kann ihre Wut kaum unterdrücken. „Zum wiederholten Mal missbrauchen Sie das Amtsblatt, um ihre persönliche Sicht kundzutun, das hat Methode“, sagt Dörte Conradi in Richtung Bürgermeister. Sie ärgert sich über einen hämischen Artikel, in dem der Gemeinderat angegriffen wird. Die CDU-Rätin arbeitet tagsüber als Ministerialdirigentin im baden-württembergischen Kultusministerium und sitzt abends ehrenamtlich im Gemeinderat von Burladingen. Vorne am Eingang verschanzt sich an diesem Donnerstag nur wenige Tage vor der Kommunalwahl Bürgermeister Harry Ebert hinter fünf Monitoren. Der Mann mit den grauen Stoppelhaaren ist wortkarg, der 58-Jährige schaut abwechselnd an die Decke und auf sein Handy. „Vielen Dank“, sagt er zu Dörte Conradi – sonst nichts.