Jerome Boateng und Angela Merkel sind Opfer der AfD-Beschimpfungen. Foto: dpa

AfD-Politiker vergreifen sich immer wieder im Ton. Die Ausfälle von AfD-Vize Alexander Gauland gegen Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng keine Seltenheit. Ein Überblick.

Stuttgart Bestenfalls kann man dem - AfD-Vize Alexander Gauland vorwerfen, mit seiner Äußerung über Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng in ein Fettnäpfchen getreten zu sein. Schlimmstenfalls ist es rechte Hetze, wenn Gauland behauptet, „sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“ Es ist keinesfalls das erste Mal, dass sich AfD-Politiker im Ton massiv vergreifen. Auch Gauland selbst ist kein Ersttäter.

Gauland wettert gegen Merkel

Gauland ist nicht nur auf Bundesebene eine führende Persönlichkeit der AfD, er ist auch deren Landes- und Fraktionsvorsitzender in Brandenburg. Im vergangenen Oktober wetterte er gegen die Asylpolitik der Bundesregierung und verlangte bei einer Rede in Frankfurt (Oder) die Abriegelung der deutschen Grenze. Die Politik der Kanzlerin griff er scharf an – und beleidigte daraufhin Angela Merkel noch persönlich. „Diese Frau hat einfach einen Vogel“, sagte Gauland nach Angaben der „Märkischen Allgemeinen“.

Höcke schimpft gegen die gesamte Führung

Angela Merkel ist auch verbales Lieblingsopfer von Björn Höcke, dem Chef der AfD in Thüringen. Merkel müsse „in der Zwangsjacke“ aus dem Kanzleramt abgeführt werden, sagte Höcke zu Beginn des Jahres in Erfurt. Tags zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Volksverhetzung gegen den Politiker eingestellt. Bei seiner Rede setzte Höcke noch einen drauf: „Deutschland wird von Idioten regiert“, sagte er.

Brandner wird persönlich

Ebenfalls in Thüringen sitzt Stephan Brandner für die AfD im Landesparlament. Vor wenigen Wochen wurde er nach drei Ordnungsrufen des Saales verwiesen. Er hatte die Grünen zunächst als „Koksnasen“ und „Kinderschänder“ tituliert, berichtet die „Thüringer Allgemeine“. Mit Blick auf einen CDU-Kollegen sagte Brandner, dass er auch für eine Verkleinerung des Parlaments sei, wenn er den Kollegen sehe.