Abdullah Uwe Wagishauser (rechts), der Bundesvorsitzende der muslimischen Gemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ), gemeinsam mit Dawoot Majoka, der Pressesprecher der AMJ. Foto: dpa

Führende Muslime haben in Stuttgart die AfD kritisiert. Sie baue ein Schwarz-Weiß-Bild gegen den Islam auf. Das sei populistisch.

Stuttgart - Die islamische Religionsgemeinschaft Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland (AMJ) hat der Alternative für Deutschland (AfD) Populismus vorgeworfen. Die AfD baue ein Schwarz-Weiß-Bild gegen den Islam auf, sagte der Bundesvorsitzende Abdullah Wagishauser am Donnerstag in Stuttgart. Es dürfe nicht polarisiert werden. Die AfD will sich auf ihrem Parteitag am kommenden Wochenende mit dem Thema Islam auseinandersetzen. Die Ahmadiyya-Gemeinde, die sich schon mehrfach entschieden vom islamischen Fundamentalismus distanziert hatte, forderte die AfD zum Dialog auf. „Wer Ängste und Sorgen hat, soll mit uns sprechen.“

In Deutschland gebe es eine andere Möglichkeit, mit dem Thema umzugehen. Es müsse um Kommunikation gehen anstatt um Konfrontation. Im Vorfeld des Parteitags will die Religionsgemeinschaft in der Stuttgarter Innenstadt gezielt über den Islam informieren. Die überwiegende Mehrheit der Muslime in Deutschland sei friedfertig. Der AMJ gehören in Deutschland 40 000 Mitglieder an, davon 5000 in Baden-Württemberg. Sie betreibt eigenen Angaben zufolge bundesweit rund 50 Moscheen.