Bei seinen Landsleuten ist der äthiopische Premier Abiy Ahmed beliebt. Doch kann er die auseinanderstrebenden Ethnien zusammenhalten? Foto: imago//Thomas Lohnes

Er bekommt den Friedensnobelpreis und gilt im Westen als Hoffnungsträger: Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed steht im eigenen Land aber stark unter Druck. Seine Widersacher haben sich bereits formiert.

Addis Abeba - Zweimal in kaum drei Jahren hat Murat Ismael seine Bäckerei verloren. „Sie kamen über diesen Hügel“, erinnert sich der 39-Jährige und zeigt auf einen Höhenzug, der sich nördlich der Provinzstadt Adama aus dem äthiopischen Hochland erhebt. Von Murats Bäckerei blieben lediglich die betonierte Bodenplatte und ein paar verkohlte Holzstücke übrig. „Mein zwölfjähriger Neffe kam bei dem Angriff ums Leben“, fügt Murat hinzu. Die Bilder von der Beerdigung hat er auf seinem Handy gespeichert.