Die Ärzte an vier Unikliniken im Südwesten treten vom 7. November an in den Ausstand.
Kirchheim/Berlin - Die Ärzte an vier Unikliniken in Baden-Württemberg treten ab dem 7. November in einen unbefristeten Vollstreik. Sie wollen damit für einen neuen Tarifvertrag kämpfen. Zuvor waren die fünf Verhandlungsrunden zwischen der Gewerkschaft und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) gescheitert. In einer bundesweiten Urabstimmung stimmten 97,4 Prozent der teilnehmenden Ärzte für Arbeitsniederlegungen. Tübingen, Heidelberg, Freiburg und Ulm würden sich am Ausstand beteiligen, teilte der Landesverband der Gewerkschaft Marburger Bund am Freitag in Kirchheim mit.
Vom ersten Streiktag an werde es zu tagelangen Verzögerungen bei nicht notfallmäßigen Behandlungen kommen, sagte Andreas Botzlar vom Marburger Bund in Berlin. Viele Patientenaufnahmen müssten verschoben, planbare Eingriffe neu terminiert werden. Kommunale, private oder kirchliche Krankenhäuser seien in diesen Tagen eine Alternative.
Botzlar betonte, dass der Streik eine Auseinandersetzung mit den Arbeitgebern sei und sich nicht gegen Patienten richte.
Uniklinik in Mannheim beteiligt sich nicht an Streiks
Im Gegensatz zu den vier anderen Universitätskliniken wird sich Mannheim, die fünfte Klinik, die in Baden-Württemberg an die Medizinische Fakultät einer Uni angegliedert ist, nicht streiken. Diese Klinik habe größtenteils kommunale Tarifverträge, sagte Frieder Schmitt vom Landesverband des Marburger Bunds, und sei daher nur in Teilen betroffen.
Die Gewerkschaft fordert fünf Prozent mehr Gehalt, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine bessere Bezahlung von Nachtdiensten. Von den Streiks betroffen sind bundesweit 23 Unikliniken, die im Tarifbereich der TdL liegen. Zuletzt hatten die Ärzte der Universitätskliniken im Jahr 2006 gestreikt.