Schnell tritt jemand in ein Hundehäufchen. Die Stadt Esslingen hatte sich lange gegen die dauerhafte Aufstellung von Spendern mit Kot-Tüten gewehrt. Nun lenkt sie ein.
Punktlandung beim Pilot-Projekt: Nach anfänglichem Zögern ist die Stadtverwaltung Esslingen nun noch weiter auf den Hund gekommen. Die Anzahl der Spender für Hundekotbeutel im Stadtgebiet wird aufgestockt.
Es sollte ein erster Versuch sein. Zwei Stationen für Hundetüten waren im September letzten Jahres in der Schilleranlage und im Merkelpark aufgestellt worden. Julia Zimmermann und Sandra Stark, zwei Tierfreundinnen aus Esslingen, übernahmen die Patenschaften für die Stationen und füllten sie einmal pro Woche auf.
Dieses Engagement hat sich aus Sicht der Stadt Esslingen bewährt: „Die Spender werden gut angenommen, es gab wenig Vandalismus und so gut wie keinen Missbrauch“, teilt Corinna Pehar aus dem Büro von Oberbürgermeister Matthias Klopfer mit.
2000 Tüten pro Monat und Station
Als Reaktion auf den positiv verlaufenen Feldversuch stellt die Stadt zwei weitere Stationen auf. Auf der Burg in der Nähe des Bouleplatzes und am Eingang der Maille in der Nähe des Cafés wurden zwei weitere Tütenspender installiert, „die für ein sauberes Esslingen sorgen sollen“. Die beiden neuen Standorte wurden nach Angaben der Stadtverwaltung bewusst wegen ihrer hohen Publikumsfrequenz ausgesucht: Die Stellen würden von Hundebesitzern ebenso wie von Touristen intensiv aufgesucht. Jede der nun vier Hundekotstationen werde durchschnittlich mit 2000 Tüten pro Monat bestückt.
Im Gegensatz zu Tütenspendern hatte es Stationen zur Entsorgung der Hundekotbeutel auch schon zuvor im Esslinger Stadtgebiet gegeben. Insgesamt sind es laut Corinna Pehar 80 Hundekotbehälter: „Die großen, runden, schwarzen Behältnisse fassen bis zu 120 Liter.“ Sie werden ihren Angaben zu Folge einmal pro Woche von städtischen Mitarbeitenden geleert: „Die Kosten für die Bestückung der Spenderstationen, die Leerung der Hundekotbehälter und für die Entsorgung des Mülls liegen bei rund 4000 Euro monatlich.“ Die Stadt Esslingen weist ausdrücklich darauf hin, dass für die Beseitigung der Hinterlassenschaften der gut 2750 Hunde im Esslinger Stadtgebiet Herrchen und Frauchen zuständig sind. Sonst drohe ein Bußgeld.
Die Aufstellung von Stationen mit Hundekotbeuteln hatte die Stadt Esslingen zunächst abgelehnt. 2013 sei bewusst entschieden worden, auf Spender für Tüten zu verzichten, hatte die Verwaltung im April letzten Jahres mitgeteilt. Ein Versuch mit solchen Spendern im Bereich der Maille sei negativ verlaufen: „Ein Rückgang an Hundekot konnte damals nicht festgestellt werden, im Gegenzug nahm die Verschmutzung durch (ungenutzte) Hundekotbeutel im umliegenden Gebiet zu.“
Patinnen gaben positives Feedback
Nach einer Hunde-Demo vor dem Alten Rathaus und Gesprächen mit OB Matthias Klopfer waren zunächst versuchsweise zwei Stationen eingerichtet worden, die von Julia Zimmermann und Sandra Stark betreut wurden. Beide Stationen wurden nach Angaben der beiden Patinnen von Anfang an sehr gut nachgefragt.