Die beiden Windkraftanlagen auf dem Schurwald im Windpark Königseiche/Sümpflesberg bei Ebersbach (Kreis Göppingen) nahe der Esslinger Kreisgrenze dürfen weiterhin nicht in Betrieb gehen.
Die beiden neuen Windräder auf dem Schurwald im Windpark Königseiche/Sümpflesberg bei Ebersbach (Kreis Göppingen) dürfen auch weiterhin nicht in Betrieb gehen. Auch bei deren jüngstem Testbetrieb wurde festgestellt, dass die beiden Anlagen zu laut sind.
„Die Annahme, dass die Lärmproblematik bei hohen Windgeschwindigkeiten bei den Windkraftanlagen nicht auftritt, hat sich als falsch herausgestellt“, erklärt Jupp Jünger vom Umweltschutzamt im Kreis Göppingen. Dies sei beim Testbetrieb Anfang April vor Ort bereits festgestellt und durch die nun vorliegende Auffälligkeitsmessung bestätigt worden. Die beiden Windräder stehen ganz in der Nähe zur Esslinger Kreisgrenze.
Der Lärm geht vermutlich vom Getriebe aus
Zwischenzeitlich habe sich der Verdacht erhärtet, „dass die Lärmproblematik mit den Getrieben der Windenergieanlagen zusammenhängt“. Brummtöne sowie tieffrequente Geräusche gehen von den beiden Windrädern aus und dieser Lärm belästigt vor allem die Anwohner der Ortschaft Uhingen-Baiereck. Aber vom Lärm belästigt sehen sich nach Angaben der Bürgerinitiative Pro Schurwald auch Menschen in weiteren Schurwaldgemeinden wie beispielsweise in Lichtenwald.
Als problematisch schätzt die Gruppe um Sprecher Michael Haueis vor allem die gemessenen tieffrequenten Töne ein, die bis in die Innenräume von Wohnungen hinein wirkten, ohne dass sich die Bewohner dagegen schützen können, teilt der Lichtenwalder mit. Diese Töne könnten zu erheblichen Gesundheitsproblemen führen.
Auf Basis der vorliegenden Messergebnisse bleiben beide Windenergieanlagen bis auf Weiteres außer Betrieb, „bis der Anlagenbetreiber mitteilt, wie die technische Lösung zur Behebung der Lärmproblematik aussieht und umgesetzt wird“, heißt es weiter in der Stellungnahme der Göppinger Behörde. Ausgenommen hiervon blieben weitere erforderliche Testbetriebe der Windenergieanlagen.
Verbot für Betrieb der Windräder
Nach zahlreichen Beschwerden von Anliegerinnen und Anliegern und ersten Messungen stehen die beiden Windkraftanlagen seit dem 4. März still, das hat die Göppinger Kreisbehörde entschieden.
Die Firma Uhl Windkraft Projektierung GmbH & Co. KG aus Ellwangen hatte die beiden immissionsschutzrechtlich genehmigten Windenergieanlagen Ende Dezember 2024 erstmalig in Betrieb genommen. Seitdem gingen beim Landratsamt zahlreiche Beschwerden wegen Lärms ein.
In diesen Tagen sollen die Anlagen tagsüber für einige Minuten in Betrieb genommen werden, um die Getriebe für weitergehende Untersuchungen auf Betriebstemperatur zu bringen. Anschließend würden die Anlagen umgehend wieder abgeschaltet. Dies müsse voraussichtlich mehrfach wiederholt werden, um unterschiedliche Getriebestellungen zu überprüfen. Danach werde entschieden, ob die Getriebe vor Ort gerichtet werden können oder ausgetauscht werden müssen.