Nicht nur im Winter, auch jetzt kommt es zu Warteschlangen. Foto: Lichtgut/Zweygarth (Archiv)

Frust bei Kunden und Mitarbeitern: Wegen Personalengpässen muss man bei den Filialen an der Böblinger Straße und der Ostendstraße weiterhin lange Schlange stehen.

Stuttgart - Kunden der Postbank sind Kummer gewöhnt: Lange Schlangen vor den noch verbliebenen Filialen in den Stadtteilen sind nicht selten. Ist der Schalter dann mal erreicht, liegen häufig die Nerven blank: bei den Kunden, und auch beim Personal. In Stuttgart berichten vor allem die Postbank-Kunden in den Stadtteilen Ost und Süd Leidvolles. Da scheint nun die Filiale an der Böblinger Straße jener an der Ostendstraße den Rang abgelaufen zu haben: „Offensichtlich gibt es überhaupt kein Personal mehr. Oft nur eine verzweifelte Mitarbeiterin, Schlangen von 40 bis 50 Leuten, Pakete sind nicht da. Und dann hängt auch gern mal ein Schmierzettel an der Tür, dass einfach geschlossen ist. Und irgendwie scheint niemand zuständig zu sein“, berichtet eine Leserin über die Zustände nahe dem Marienplatz. Über lange Wartezeiten klagen auch die Leute beim Ostendplatz: „Es wurden einfach zu viele Filialen in Stuttgart-Ost geschlossen. Selbst wenn alle Serviceschalter belegt sind: Der Andrang ist einfach zu groß in dieser einen Filiale, die hier noch geblieben ist“ – Derartiges ist öfter zu hören in dieser Gegend.

Die Situation verschärft sich wegen nicht besetzter Stellen

Solche Beschwerden lässt die Postbank nicht unbeantwortet: „In den Filialen in der Böblinger und in der Ostendstraße haben wir seit einiger Zeit Personalausfälle zu beklagen“, erklärt die Postbank-Sprecherin Iris Laduch-Reichelt auf Anfrage. Und fügt hinzu: „Die Situation verschärft sich durch vakante Positionen, die wir noch nicht mit Personal besetzen konnten.“ Da gebe es schon einen Plan B: „Kurzfristig, etwa durch Krankmeldungen bekannt werdende Personalausfälle können oft durch Maßnahmen in der Personalplanung aufgefangen werden. So etwa durch ‚Springer‘ oder durch den Einsatz von Kollegen aus anderen Filialen.“ Aber, so Laduch-Reichelt: „Das gelingt nicht immer, daher kann es in Einzelfällen auch zu längeren Wartezeiten für die Kunden oder einer temporären Schließung der Filiale kommen. Dies insbesondere, da wir aus Sicherheitsgründen für die Kunden und Mitarbeiter jederzeit das Vier-Augen-Prinzip gewährleisten müssen, besonders bei den Kassenbereichen und bei der Paketverwahrung.“

Und was konkret die Filiale in der Böblinger Straße betrifft: „Hier haben wir neben den Personalausfällen zudem seit einiger Zeit ein extrem hohes Aufkommen an benachrichtigten Paketsendungen, die Kunden dort abholen möchten.“

Für die Kunden dort hat sie Trost parat: „Ab Ende August setzen wir dort eine zusätzliche Vollzeitkraft ein. Dann wird sich die Wartesituation für die Kunden spürbar verbessern.“ Für die Zukunft verspricht sie: „Wir werden die Arbeitsabläufe in dieser Filiale erneut intensiv überprüfen, auch mit Blick auf die gestiegene Zahl an benachrichtigten Sendungen.“

Eine andere Möglichkeit wäre noch, bei einigen Anliegen Partner-Agenturen aufzusuchen, die meist von Einzelhändlern betrieben werden. Einen Überblick dazu gibt es unter www.Postbank.de/filialsuche. Laduch-Reichelt: „Die Agenturen werden gut angenommen. Auf deren Mitarbeiter können wir leider nicht zurückgreifen, das ist rechtlich nicht möglich.“