Die Baustelle an der Stadtbahn-Station Uff-Kirchhof Foto: Dirk Herrmann

Die Fellbacher Oberbürgermeisterin Gabriele Zull beklagt die mangelnden Absprachen bei der Streckensperrung der Bahn. Die Baustelle am Halt Uff-Kirchhoff mache die Situation sicher nicht besser. Leidtragende seien die täglichen Pendler.

Erkennbar mit wenig Begeisterung nehmen die Verantwortlichen der Stadt Fellbach die Nachricht auf, dass wegen der Arbeiten am Stadtbahn-Hochbahnsteig der Station Uff-Kirchhof in den Pfingstferien die Nürnberger Straße in Stuttgart-Bad Cannstatt gesperrt ist.

Dabei hat die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB), wie die Stadt Fellbach einräumt, ihren Zeitplan für den Ausbau der Haltestellen der U1 bereits im vergangenen Jahr bekannt gegeben und die Bauplanungen gestartet. „Die Streckensperrung der Deutschen Bahn war dagegen sehr kurzfristig und unabgestimmt“, erklärt Rathaussprecherin Sabine Laartz auf Nachfrage. „Leider verstärken sich aber die Maßnahmen gegenseitig. Der Berufsverkehr wird durch die teilweisen Straßensperrungen, die für den Ausbau der Haltestellen notwendig sind, bereits jetzt beeinträchtigt. Mit der zusätzlichen Baustelle am Halt Uff-Kirchhoff wird die Situation sicher nicht besser.“

Oberbürgermeisterin Gabriele Zull hat in einem Gespräch mit SSB-Vorstand Thomas Moser versucht, Lösungen zu finden und gefragt, ob der Ausbau auch ohne Sperrung möglich wäre. Auch das Stuttgarter Verkehrsministerium hat angemahnt, Baustellen in der Zeit der Bahnstreckensperrung möglichst zu vermeiden. „Leider sind die Baustellen der SSB aber fix getaktet und bauen aufeinander auf, sodass eine Verschiebung nicht möglich ist“, erläutert Laartz. Es sei vereinbart worden, über den Verlauf der verkehrlichen Beeinträchtigungen zeitnah zu informieren und gegebenenfalls Änderungen in der Umleitung oder im Baustellenverlauf zu besprechen.

Fellbachs OB Gabriele Zull sagt: „Auch wenn die Argumente der Deutschen Bahn für die Streckensperrung nachzuvollziehen sind, wirft die Kurzfristigkeit dieser Maßnahme immer mehr Fragen auf.“ In der Region habe nicht nur die Bahn Bauprojekte, auch andere Bauträger seien am Planen und Bauen – mit zum Teil langem Vorlauf und hohen Kosten. „Es gab durch die überraschende Ankündigung der Deutschen Bahn keine Chance, die Baumaßnahmen aufeinander abzustimmen. Für die anliegenden Kommunen, und in diesem Fall besonders für Fellbach, bedeutet dies deutlich höhere Belastungen und keine Möglichkeit, dem wirkungsvoll entgegenzuwirken. Jede zusätzliche Baustelle beeinträchtigt den Verkehr und wird zu weiteren Problemen führen. Leidtragende sind die Bürgerinnen und Bürger sowie die täglichen Pendler.“

Da die SSB-Baustelle – wie der Technische Vorstand Thomas Moser im Telefonat mit der Fellbacher Oberbürgermeisterin versichert habe – „nicht verschiebbar“ ist, werden die Verkehrsteilnehmer bereits auf der B 14 auf die erschwerte Durchfahrt hingewiesen. Die Fahrzeuge sollen möglichst weiter auf der B 14 bleiben. Der Schwerlast- und Durchgangsverkehr, der trotzdem nach Fellbach fährt, wird über die Höhenstraße bis zur Gotthilf-Bayh-Straße geleitet.

Ampelschaltung soll optimiert werden

„Wir werden versuchen, die Ampelschaltung optimal einzustellen, gehen aber in der Zeit der Sperrung der Nürnberger Straße von zusätzlichen Beeinträchtigungen aus“, prognostizieren die Verkehrsverantwortlichen im Fellbacher Rathaus. Der Individualverkehr, der durch Fellbach in Richtung Bad Cannstatt fährt, soll beim Augsburger Platz umgelenkt werden. Derzeit ist vereinbart, dass der Schienenersatzverkehr weiterhin von der Höhenstraße kommend über die Nürnberger Straße fährt.