Mit sich selbst konnte Frank Nopper zufrieden sein: Der OB brauchte nur zwei Schläge, um das Volksfest zu eröffnen. Danach aber war der Rathauschef „sauer“, wie er unserer Zeitung bestätigt. Die Entschuldigung des Zeltwirts nimmt er an. Was ist passiert?
Auf der Bühne von Grandls Hofbräu-Zelt frohlockte OB Frank Nopper (CDU) beim Fassanstich noch, die Volksfesttage seien „im Leben eines Schwaben wie mir die bedeutendsten Tage nach Weihnachten“. Nicht mal eine Stunde später war’s mit seiner Freude vorbei, zumindest vorübergehend. „Sauer“ sei er gewesen, „frustriert“ wegen der Ehrengäste, die er zur Eröffnung auf den Wasen eingeladen hatte, sagt der Rathauschef am Montag, noch immer etwas aufgebracht, unserer Zeitung.
Der OB beschwerte sich „klar, sachlich und bestimmt“
„Um exakt 16.55 Uhr“, berichtet Nopper, habe man ihn und Ehrengäste wie Landtagspräsidentin Muhterem Aras, Innenminister Thomas Strobl, Ballettstar Eric Gauthier und den CDU-Landesvorsitzenden Manuel Hagel aus dem Zelt geworfen. Dabei war der Fassanstich erst um 16 Uhr. „Viele waren noch gar nicht fertig mit Essen und Trinken“, sagt der OB. Die Ansage der Kellner habe gelautet: Die Ehrengäste, die zum kostenlosen Bier und Verzehr eingeladen waren, müssten Platz machen für die Gäste, die für jetzt reserviert hatten.
„Klar, sachlich und bestimmt“, teilt Frank Nopper unserer Zeitung mit, habe er den Festwirt Marcel Benz und einen Vertreter von in.Stuttgart zu sich gerufen, um ihnen zu sagen, dass es „so nicht“ gehe. Man habe in den Vorgesprächen anderes vereinbart. Viele erstaunte Ehrengäste gingen, man hörte bei ihnen, so einen frühen Rauswurf hätten sie noch nie bei einer Volksfest-Eröffnung erlebt. „Ich konnte mich von etlichen gar nicht mehr verabschieden“, bedauert der OB.
Festwirt Marcel Benz, der relativ neu ist auf dem Wasen, räumt Fehler ein. Auf Anfrage unserer Zeitung entschuldigt er sich für das, was am Freitagabend geschah. Man habe die folgenden Reservierungen „zu früh eingebucht“. Zwar habe es Tische gegeben, an denen die geladenen Gäste länger hätten bleiben können, doch habe die Kommunikation dazu nicht funktioniert, räumt Benz ein. Die Kellner wussten von diesen Tischen wohl nichts.
„Herr Nopper hat sich schnell wieder beruhigt“, berichtet Marcus Christen, Abteilungsleiter von in.Stuttgart. Der OB will daraus auch keine Affäre machen. Die Entschuldigung von Festwirt Marcel Benz, die dieser ihm bereits am Samstag schriftlich übermittelt hat, nimmt Nopper an. Wer will sich schon die Freude an einem der schönsten Feste in Deutschland trüben lassen?