Von der Änderung betroffen sind 800 Stellplätze. Foto: Frederik Herrmann

Für insgesamt 800 Parkplätze am Campus in Ludwigsburg fallen seit dem Jahreswechsel Gebühren an. Das neue Konzept hatte im Vorfeld für Wirbel gesorgt.

Bislang war das Parken am Hochschulcampus Ludwigsburg kostenfrei, zum Jahreswechsel hat sich das geändert: Seitdem übernimmt die Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg (PBW) die Bewirtschaftung von drei Parkplätzen. Es handelt sich um die insgesamt 800 Parkplätze in der Eduard-Spranger-Straße (P1), Reuteallee (P2) und Fröbelstraße (P3).

 

„Die Einführung einer entgeltlichen Bewirtschaftung ist ein wichtiger Schritt, um den Mitarbeitenden, Studierenden sowie Besucherinnen und Besuchern am Hochschulcampus eine verlässliche und faire Parkmöglichkeit zu bieten“, erklärt Anja Müller, Geschäftsführerin der PBW, in einer Mitteilung des Unternehmens. Durch die moderne Bewirtschaftung mit moderner Kennzeichenerkennung und bargeldlosen Zahlungsoptionen erziele man einen „erheblich verbesserten Komfort“. Die Verwaltung stelle außerdem sicher, dass ausreichend Parkraum zur Verfügung steht. Neben einem günstigen Kurzparkertarif gebe es Abend- und Wochenendtarife.

Kamera erkennt Autokennzeichen

Und so funktioniert es: Bei der Einfahrt wird das Kennzeichen mit einer Kamera gelesen. Daraufhin öffnet sich die Schranke. Das Ziehen eines Tickets entfällt. Stattdessen wird der Tarif anhand der Einfahrtszeit und des Kennzeichens ermittelt. Autofahrer müssen dann für die Zahlung am Kassenautomaten lediglich das Kennzeichen eingeben. Einem Ticketverlust wird mit dieser Technik vorgebeugt. Bei der Ausfahrt öffnet sich die Schranke automatisch.

Im Vorfeld hatte die Veränderung für viel Wirbel unter den Studierenden und Angestellten der Pädagogischen Hochschule und der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen gesorgt. Einer Infoveranstaltung im Oktober wohnten Hunderte Personen bei. Dabei waren Reaktionen wie „bodenlos“, „Geldmacherei“, „kein Anreiz für einen Umstieg auf die Bahn“ genannt worden.

Beschluss der Landesregierung als Ursache

Umgesetzt wird mit der Änderung ein Beschluss der grün-schwarzen Landesregierung von 2018. Nach ihm sind schrittweise für alle landeseigenen Parkplätze Gebühren zu erheben, um das Autofahren möglichst unattraktiv zu machen. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hatte dies damit begründet, dass es nicht mehr in die Zeit passe, Parkplätze kostenlos zur Verfügung zu stellen.