Ditzingen will den Individualverkehr reduzieren. Foto: factum/Archiv

Mobilität umfasst zig Einzelaspekte. Diese sollen nun aber im Gesamtzusammenhang diskutiert werden.

Ditzingen - Es gibt Themen, die beschäftigen die Ditzinger Stadträte seit Jahren. Ob das der Ausbau von Bus und Bahn zur Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs ist. Oder der Mangel an Parkplätzen oder zu viel Individualverkehr in den engen Straßen der Stadtteile. Diese waren einstmals schließlich allesamt kleine Bauerndörfer – mit Gassen, die heute viel zu eng sind für die vielen Autos. Manchmal platzt dem CDU-Mann Rolf Feil der Kragen über die Diskussion der Probleme, die immer noch nicht gelöst seien. Sein Ratskollege Heinz Lienow (SPD) stellt in diesen Momenten gerne lapidar fest, dass man nicht das erste Mal darüber diskutiere.

Nicht nur über Einzelaspekte diskutieren

Eine Auseinandersetzung über Einzelaspekte des Themas Mobilität wird es wohl auch künftig im Gemeinderat geben. Allerdings werden sie nun in der Verwaltung auch grundsätzlicher betrachtet. Dafür wurde die Stabstelle „Grundsatzfragen Nachhaltige Stadtentwicklung“ geschaffen. Sie ist im Rathaus bei Bürgermeister Ulrich Bahmer angesiedelt. Noch ist sie im Aufbau und bisher nur mit einer Person besetzt. Die Stabstelle soll dabei etwa in Fragen der Mobilität mit der Abteilung Verkehr und Grünflächen im Rathaus zusammenarbeiten, welche die Themen umsetzt. Doch die Mobilität soll nicht das einzige Thema bleiben. „Aufgabe der Stabsstelle sind übergeordnete Themen“, teilt der Rathaussprecher Guido Braun mit. Die Fragen sollten „losgelöst vom Alltagsgeschäft“ betrachtet werden. Zugleich ist die Stabstelle auch mit der zentralen Vergabe befasst: Soziale und ökologische Kriterien sollen bei der Vergabe von Aufträgen stärker als bisher berücksichtigt werden.

Was das für die Diskussion des Gemeinderats im Einzelfall bedeutet, werden die Stadträte am kommenden Dienstag erleben. Dann wird sich der Ausschuss für Technik und Umwelt mit einem „Maßnahmenpaket zur Nachhaltigen Mobilität“ befassen. Die Verwaltung will nach eigenen Angaben erste Eckpunkte vorlegen. Das Ziel ist klar, nämlich nachhaltige Mobilität in der Gesellschaft zu etablieren: Die Ditzinger sollen Bus, Bahn, Carsharing und Rad nutzen und ihre Elektrofahrzeuge in der Stadt aufladen können. Die Stadt reagiert damit allerdings nicht nur auf eigene Verkehrsprobleme. Die grün-schwarze Landesregierung hat sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, Baden-Württemberg „zum Wegbereiter einer modernen und nachhaltigen Mobilität der Zukunft“ zu machen. Deshalb soll bis Mitte des 21. Jahrhunderts die Mobilität im Land weitgehend auf erneuerbare Energien umgestellt sein, umwelt- und klimaverträglich sowie bezahlbar sein.

Reaktion auch auf die Zielvorgabe der Landesregierung