Bunte Korallen, bunte Fische, silbern glitzernde Schwärme ... Foto: Bernhard

Das Rote Meer ist eine Wunderwelt unter Wasser und lockt Tauchanfänger ebenso wie Könner.

Sand, Sand und noch mal Sand. Von dem Moment an, als das Flugzeug die ägyptische Hafenstadt Alexandria passiert, zeigt der Blick aus dem Fenster nichts anderes. Auch nach dem Ausstieg in Hurghada bleibt die Wüste allgegenwärtig. Zwar führen zu den Hotels prächtige Palmenalleen, und in den Gärten blühen Bougainvillea und Hibiskusbäume um die Wette. Doch diese Pracht überlebt nur durch den Dauereinsatz unzähliger Gärtner. Wo sie nicht sind, ist Staub, Sand, Wüste.

Und hier soll eines der schönsten Tauchgebiete der Welt sein? "Abwarten", schmunzelt Ute Renung. Die Berlinerin lebt und taucht seit fast 20 Jahren in Hurghada. Sie kennt die Zweifel der Ägypten-Neulinge, die mit Karibikbildern im Hinterkopf ans Rote Meer kommen. 1997 eröffnete sie mit Angelika Peters die eigene Tauchbasis "Tauchen unter Freunden". Damals waren die beiden Frauen Pioniere im islamischen Land und hatten mit schlimmeren Vorurteilen zu kämpfen als mit denen ungläubiger Touristen.

Nach 40 Minuten Fahrt hat das Tauchboot Abu Nugar den "Vater der Teiche" erreicht. Das Riff hat seinen Namen von den türkisfarbenen Lagunen im Riffdach. Nachdem Käpten Mohammed das Boot sicher an einer Boje vertäut hat, versammeln sich die Taucher um Basischefin Ute. Die erklärt anhand einer Karte, wo es langgeht und welche Sicherheitsregeln gelten. Dann heißt es Ausrüstung prüfen, anziehen und ab ins Wasser. Als sich der Vorhang aus Luftblasen lichtet, ist die Welt plötzlich farbig. Rote, gelbe, sogar violette Korallen, schreiend bunte Papageienfische, leuchtende Kaiserfische, silbern glitzernde Schwärme.