Dicht an dicht auf dem Weihnachtsmarkt wie hier in Höpfigheim 2017? Das scheint momentan nur schwer vorstellbar. Der Markt in Steinheim fällt aus. Foto: Archiv (avanti)

Die Weihnachtszeit in Marbach und im Bottwartal wird heuer anders als sonst. Einige Weihnachtsmärkte sind bereits abgesagt, andere Veranstalter warten noch ab.

Bottwartal - Der Erste Advent ist traditionell für den Weihnachtsmarkt in Großbottwar
reserviert. Heuer wird er aber ausfallen. Eine Fülle von Gründen habe letztlich zu dieser Entscheidung geführt, sagt Andrea Philippi, die Vorsitzende von MAG, dem Verein, der die Veranstaltung Jahr für Jahr organisiert. Ein Problem sei zum Beispiel die Wichtelbühne: „Ohne das Singen und Musizieren fällt das Herzstück des Marktes weg.“ Zudem könne man nicht sicher kontrollieren, wie viele Besucher in die Innenstadt von Großbottwar kommen, der Glühwein- und Essensverkauf wäre auch nur sehr eingeschränkt möglich. „Also sind wir zu dem Schluss gekommen, den Markt ausfallen zu lassen“, bedauert Philippi.

Zu diesem Schluss kam man auch beim BdS in Steinheim,
der den Weihnachtsmarkt in der Urmenschstadt auf die Beine stellt. „Wir hätten im August mit der Planung anfangen müssen und noch ist unklar, ob man so eine Veranstaltung überhaupt durchführen darf“, sagt Anita Bogner vom BdS. „Insofern macht das keinen Sinn. In diesen sauren Apfel müssen wir beißen.“ Die Feuerzangenbowle hingegen ist noch nicht abgesagt. „Da wird es noch Gespräche geben“, kündigt Bürgermeister Thomas Winterhalter an. Sie durchzuführen sei aufgrund der Lage aber „schwer vorstellbar. Ich bin hin- und hergerissen, aber es ist noch nichts entschieden.“

In Prevorst
wird der Christbaummarkt ebenfalls ausfallen. „Durch die Corona-Situation und die damit verbundenen Auflagen ist es nicht möglich, den Markt durchzuführen“, heißt es seitens des veranstaltenden Christbaumvereins. Auf einen schönen Baum aus Prevorst brauche man aber nicht verzichten, es werde dieses Jahr einen privaten Christbaumverkauf mit Bewirtung einzelner Christbaumbauern an den Wochenenden geben.

In Beilstein
hat man die Hoffnung auf einen Markt noch nicht begraben. Die Stadtkapelle als Veranstalter sucht derzeit Künstler, Hobbykünstler, Vereine und mehr, die am 12. Dezember auf dem Gelände der Alten Schule oder „gegebenenfalls auch an anderer Stelle“ mitmachen möchten. Ob es aber wirklich klappt mit dem Markt, sei noch offen, so der Beilsteiner Bürgermeister Patrick Holl. In den nächsten Tagen soll ein Gespräch mit der Stadtkapelle stattfinden.

Ein solches Gespräch wird es kommende Woche auch in Benningen
geben, sagt der Bürgermeister Klaus Warthon. Am Dienstag kommen Vereinsvertreter und Verwaltung zusammen und wollen unter anderem über den Weihnachtsmarkt sprechen. Warthon sieht die Situation kritisch: „In dieser ohnehin virenanfälligen Zeit dicht an dicht an Ständen und in Zelten – schwer vorstellbar.“ Er tendiere zur Absage, möchte aber das Treffen abwarten.

Gewartet wird in Höpfigheim
ebenfalls. „Ende des Monats sollen ja wieder neue Verordnungen bezüglich Veranstaltungen herauskommen“, sagt der Ortsvorsteher Roland Heck. Danach soll bei einem Treffen mit dem Organisationsteam die Situation abgewogen und eine Entscheidung getroffen werden. Die Hoffnung, dass der Markt im Schlosshof stattfinden kann, sei zwar noch nicht begraben, aber sie sei schwach, so Heck.

In Marbach
wird, so Stefanie Grams, der „große“ Weihnachtsmarkt in der Marktstraße sicher nicht stattfinden. „Beim Burgplatz kommt es darauf an, was passiert“, sagt die zweite stellvertretende Vorsitzende des Stadtmarketingvereins. „Stand heute wäre es aufgrund der Vorgaben nicht möglich.“ Aber es soll noch offen bleiben, einzelne Veranstalter seien auch schon angeschrieben worden, ob sie spontan dabei wären. Und bei einem Treffen mit der künftigen Citymanagerin soll eine Projektgruppe gegründet werden. „Wir hoffen, dass wir eine gute Idee haben und irgendein Sonderevent für die Marbacher auf die Beine stellen können“, so Stefanie Grams