Exakte Beschriftung ist alles, um in der Sammlung etwas wiederzufinden. Foto: Gottfried Stoppel

In der Zeit bis Weihnachten öffnen wir an jedem Tag ein Türchen zu einem interessanten Ort in der Region Stuttgart, der sonst verschlossen ist. Am 2. Advent schauen wir in das Depot des Waiblinger Stadtmuseums.

Waiblingen - Die Eingangstür öffnet sich nur Mitarbeitern des Waiblinger Stadtmuseums und des Stadtarchivs. Da dahinter Schätze lagern, die Begehrlichkeiten wecken können, soll die Tür von außen auf keinen Fall zu erkennen sein. „Wir wollen nicht, dass bekannt ist, wo unsere Depots sind“, sagt Tanja Wolf, Waiblinger Stadtarchivarin und Leiterin des Stadtmuseums. Tatsächlich sieht man dem Gebäude von außen nicht an, dass hier Gegenstände verwahrt werden, die Zeugnis über die Geschichte der Stadt ablegen.

Das Museum wird selbst zum Objekt der Geschichte

„Deshalb nehmen wir nur Sachen an, die einen Bezug zu Waiblingen haben“, sagt Tanja Kurz, die zusammen mit ihren Mitarbeitern schwer beschäftigt ist, den Bestand zu katalogisieren. Rund 30 000 Gegenstände aller Art sollen sich im Besitz des Museums befinden. Denn gesammelt wird in Waiblingen schon weit mehr als hundert Jahre lang. Begonnen haben Privatpersonen, die ihre Schätze an den Heimatverein übergaben, der die ersten Ausstellungen organisiert hat. Der Vorvorgänger des Stadtmuseums, das heute neben der Stihl-Galerie an der Rems zu finden ist, war das Nonnenkirchle neben der Michaelskirche. Interessant ist, dass eine der Ausstellung, die dort bis 1960 stattfanden, mittlerweile selbst Thema in der aktuellen Ausstellung des Stadtmuseums geworden ist. Von 1960 bis 1989 residierte das Museum dann im Kameralamt.

„Mittlerweile ist die Geschichte des Museums selbst ein Thema für uns“, sagt Tanja Wolf. Im Museumsdepot sind einige der Stücke gelagert, die bereits einmal im Nonnenkirchle zu sehen waren. „Museum der Dinge“ heißt die aktuelle Ausstellung, die von Tanja Wolf und dem Stadthistoriker Hans Schultheiß zusammengestellt wurde und sich auf eine Ausstellung im Nonnenkirchle aus dem Jahr 1937 bezieht. Jene ist als Schwarzweiß-Fotografie zu sehen, davor sind die Ausstellungsstücke von damals drapiert: mehrere Vorderlader, ein Brustpanzer und ein Kavalleriehelm.