Der Ursprung der Fils bietet so ziemlich alles, um die Seele – und die Beine im kühlen und erfrischenden Quellwasser – baumeln zu lassen. Foto: Landratsamt Göppingen

Im Stauferkreis sind 15 Rundwanderwege neu angelegt worden. Wir stellen die Löwenpfade nach und nach vor. Im dritten Teil der Serie geht es auf die Filsursprung-Runde bei Wiesensteig.

Wiesensteig - Für viele Schulklassen aus dem Kreis Göppingen gibt es, wenn es um die ersten gemeinsamen Ausflugsziele geht, eine Handvoll Klassiker: Der Filsursprung, die Schertelshöhle und die Burgruine Reußenstein gehören mit Sicherheit dazu. Ein 14 Kilometer langer Rundwanderweg, der Löwenpfad Filsursprung-Runde, verbindet die drei durchaus mystischen Attraktionen und bietet obendrein spektakuläre Aussichten, beispielsweise ins Neidlinger Tal.

Insgesamt müssen auf der Tour 227 Höhenmeter absolviert werden, wobei gleich zu Beginn der heftigste Aufstieg wartet. Vom Startpunkt an der Wiesensteiger Papiermühle geht es durch die verträumten Hohlwege des Autals – und dann aber rasch auf die Albhochfläche hinauf, wo der Knaupenfels eine erste Wegmarke bildet. Zum Reußenstein ist es jetzt nicht mehr allzu weit, und es geht auch nahezu eben voran, so dass die alten Mauern der Ruine auf einem exponierten Felsvorsprung schnell erreicht sind.

Hier gibt es viele Gründe, um eine kurze Pause einzulegen. Vorsichtig will das Gemäuer, das nach umfangreichen Felssicherungsarbeiten wieder begehbar ist, erforscht werden. Allerdings ist hier auch die beste Stelle, um die Sage „Der Riese Heim“ auf sich wirken zu lassen. Auf jedem der 15 Löwenpfade, die ihren Titel in Anlehnung an den Stauferlöwen im Wappen des Landkreises Göppingen tragen, gibt es eine passende Geschichte, die mittels Smartphone und QR-Code oder direkt über die Löwenpfade-Homepage auch unterwegs abgerufen werden kann.

So soll der Riese Heim das einstige Schloss hoch droben auf dem Reußenstein erbaut haben – oder, wie es die Legende weiß, erbauen haben lassen, nachdem er einen donnernden Ruf talwärts geschickt hatte. Apropos Tal: Die Aussicht ist von hier aus überwältigend. Panoramafans und Naturfreunde kommen aber auch auf den nächsten Kilometern am Albtrauf entlang und am sogenannten Bahnhöfle sowie am Grauen Stein vorbei voll auf ihre Kosten.

Wenig später ist ein kurzer Abstecher zur Schertelshöhle geradezu Pflicht. Die mehr als 200 Meter lange, tropfsteinreiche Schauhöhle kann täglich von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden. Im Übrigen führt die Filsursprung-Runde längst wieder gemächlich bergab ins idyllische Hasental, zu dem Punkt, dem die Tour ihren Namen verdankt. Eine Schützhütte, Grillstellen und die atemberaubende Kulisse fordern ein längeres Verweilen geradezu heraus. Mit den vier Stunden, die für diesen Löwenpfad veranschlagt sind, könnte es also knapp werden, zumal der verwunschene Pfad entlang der jungen Fils zurück zum Ausgangspunkt das eine oder andere Mal zum Stehenbleiben und Innehalten verführt.