Adam West spielte zwischen 1966 und 1968 Batman in einer stilprägenden TV-Serie Foto: AP

Vergessen Sie Christian Bale, Val Kilmer, Michael Keaton, Ben Affleck oder George Clooney. Adam West war der einzig wahre Batman. In den 1960ern war er der Held der kunterbunten TV-Serie „Batman“. Jetzt ist der US-Schauspieler im Alter von 88 Jahren gestorben.

Stuttgart - Er war lange vor Christian Bale, Val Kilmer, Michael Keaton oder George Clooney Batman. Doch wenn Adam West in das Kostüm des Fledermausmanns schlüpfte, um Superschurken wie den Riddler, den Pinguin oder den Joker zu jagen, musste man sich nicht auf einen düsteren Thriller gefasst machen, sondern durfte sich auf einen ulkigen, knallbunten Comicspaß freuen. In der TV-Serie „Batman“, die zwischen 1966 und 1968 zu sehen war, flogen dem Zuschauer ständig Sprechblasen um die Ohren, auf denen „Peng!“, „Bumm!“ oder „Knacks!“ stand. Die Rolle des Batman sollte der größte Erfolg des US-Schauspielers werden, der am 9. Juni im Alter von 88 Jahren gestorben ist. Adam West war bis zu seinem Tod ein viel beschäftigter Schauspieler und Synchronsprecher. In der Zeichentrickserie „Family Guy“ sprach er zum Beispiel seit 17 Jahren den durchgeknallten Bürgermeister, der wie er Adam West heißt.

Milchmann, DJ und Gast bei „Bonanza“ und „Rauchende Colts“

Der echte Adam West, der am 19. September 1928 in Walla Walla, Washington zur Welt kam, war zwar nie Bürgermeister. Doch er hatte einen Collegeabschluss in Literatur und Psychologie, arbeitete zeitweise als DJ, Truckfahrer, Cowboy und Milchmann und begann seine Karriere als Schauspieler Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre in kleineren Rollen in TV-Serien wie „77 Sunset Strip“, „Maverick“, „Bonanza“, Perry Mason“ oder „Rauchende Colts“.

Der beste aller Batmans

Und auch nachdem er 120 Folgen lang den Milliardär Bruce Wayne gespielt hatte, der sich als Verbrechensbekämpfer Batman verkleidet, musste sich West meistens mit Nebenrollen in TV-Serien wie „Hart aber herzlich“, „Love Boat“, „King of Queens“ oder „30 Rock“ begnügen. Immerhin bescherte ihm aber die Erfolgs-Sitcom „The Big Bang Theory“ noch kurz vor seinem Tod einen wunderschönen Auftritt: In der Episode „Lebe lang und in Frieden“ spielt Adam West sich selbst und streitet mit Leonard, Howard und Raj darüber, wer denn nun der beste aller Batmans ist: „Ich müsste die Liste eigentlich anführen“, sagt er grinsend, „dann erst folgen Keaton, Kilmer, der Lego-Batman und Bale. Und ganz am Ende der Liste taucht erst dieser Schönling namens Clooney auf.“