Die 23-jährige Masseurin Jeannina und der 35-jährige Programmierer Gaetano bei ihrer ersten Begegnung auf einer Ozeaninsel Foto: RTL

Es ist eine Kuppelshow der besonderen Art: Wie Gott sie schuf, so balgen sich wagemutige Singles unter Palmen am türkisblauen Meer. Für die zweite Staffel der RTL-Produktion „Adam sucht Eva“ ließen sich im Frühsommer auch zwei Akteure aus Stuttgart auf eine pazifische Südsee-Insel locken.

Stuttgart - Moment, worum ging es noch mal im Leben? Ach ja, Tits and Ass. So unverblümt jedenfalls besingt es Audrey Landers in der Filmversion des Musicals „A Chorus Line“. Ein wenig feinfühliger könnte man auch sagen: Es geht um Busen und Hintern – und ein bisschen vorne natürlich. Eben um nackte Tatsachen.

Tatsachen somit, wie sie an diesem Mittwochabend mal wieder ein Millionenpublikum vor dem Fernsehschirm inspizieren darf. Dass zu diesen Neugierigen auch etliche Stuttgarter gehören werden, hat damit zu tun, dass sich unter den vier in dieser Folge im Paradies Gestrandeten zwei aus der Landeshauptstadt beziehungsweise der näheren Umgebung befinden: Gaetano, der einst in Bad Cannstatt und im Stuttgarter Osten aufgewachsen ist und mittlerweile nahe Bietigheim wohnt, und Jeannina „aus der Nähe von Stuttgart“, wie sie selbst sagt.

"Zurückhaltende Kameraperspektive sorgt für die nötige Sensibilität"

In dem „spannenden Sozialexperiment“ werden die Teilnehmer nach RTL-Angaben „auf ihre Natürlichkeit reduziert“, durch ihre Nacktheit können sie sich „ohne Vorurteile kennenlernen“, denn „vorurteilsfrei und pur können sich so zwei Menschen aufeinander einlassen“. Und: „Eine zurückhaltende Kameraperspektive sorgt für die nötige Sensibilität mit deren Nacktheit.“ Das zumindest trifft eindeutig zu. Denn schon die Zuschauer der ersten Staffel vor einem Jahr mussten sich recht lange gedulden und zahlreiche Werbepausen hinnehmen, bis mal keine Haartolle mehr die Nippel verdeckte und kein Palmwedel die freie Sicht auf Adams stolze Männlichkeit verbarg.

Gaetano (bei den Nachnamen der Beteiligten gibt man sich zugeknöpft) lässt sich im Presseheft so zitieren: „Ich verrate nicht, wie viele Frauen ich schon hatte.“ Doch ansonsten wirkt er eher zurückhaltend, räumt ein, dass das Camp ihn einige Überwindung gekostet habe: „Mit FKK hatte ich bisher überhaupt nichts zu tun. Ich bin auch kein Saunagänger, dusche fast immer daheim, wenn ich im Fitnessstudio gewesen bin; und ich laufe auch nicht gern daheim nackt herum.“ Und nun: drei völlig unterschiedliche Evas, dazu die Kameras, die Crew – da bleibe gar keine Zeit für sexuelle Stimulation. „Klar guckt man da anfangs auf den Busen, da wird schon von oben nach unten gescannt, der Körper ist wichtig“, berichtet der 35-Jährige einen Tag vor der Ausstrahlung am Telefon. „Aber das wird nach zehn Minuten normal, der Mensch gewöhnt sich daran.“

"Ich muss mal was Aufregendes machen"

Der gelernte Maschinenbaumechaniker ist Italiener, ist aber in Stuttgart geboren und spricht sauberstes Hochdeutsch – mit einer deutlich sanfteren Stimme, als es die Optik seines beeindruckenden Oberkörpers vermuten lässt. Derzeit arbeitet der 1,75 Meter große Adonis als Programmierer für Frästechnik bei einer Firma in Murr im Kreis Ludwigsburg, im Privatleben agiert er oft als DJ in Stuttgarter Clubs. Und er ist seit einem Jahr Single. Die erste Staffel im Sommer 2014 hatte er noch mit seiner damaligen Freundin geguckt. Empört rief sie aus: „Oh Gott, was ist denn das schon wieder für ein Quatsch im Fernsehen.“ Er selbst meinte ebenfalls: „Krass, das geht gar nicht.“

Tatsächlich fand er’s gar nicht so übel und sagte sich, „da würde ich schon mal gerne mitmachen; ich dachte, ich muss mal was Aufregendes machen. Aber ich hätte niemals vermutet, dass die gerade mich nehmen.“

Offenkundig weniger gschamig ist die 1,66 Meter große Jeannina: „Als gelernte medizinische Masseurin habe ich ein unverkrampftes Verhältnis zum Körper, bin viel im Saunabereich oder mache gerne FKK. Ich habe keine Probleme, mich zu entblößen. Auch durch meine Tätigkeit als Aktmodell bin ich offen dafür.“ Die 23-Jährige lobt den „Superspaß“, und die „entspannte Zeit“ bei „Adam sucht Eva“. Und: „Ich würde gerne noch weiter Fernsehen machen, nicht unbedingt als Kandidatin für eine Dating-Show, diese Erfahrung reicht mir, aber Werbespots oder als Moderatorin.“ Hat’s womöglich doch nicht gefunkt, gab’s kein Happy End für die Stuttgarter im Südsee-Atoll? Das lassen natürlich beide ebenso wie RTL offen, die Spannung soll erhalten bleiben. Wer auf die Betrachtung schöner Schwaben-Körper in ihrer ganzen Natürlichkeit nicht verzichten möchte, darf an diesem Mittwoch also nicht zu früh das Schlafgemach aufsuchen.