Der ADAC hat einen Umfrage zum öffentliche Nahverkehr in Stuttgart und anderen Großstädten in Auftrag gegeben. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Laut einer ADAC-Umfrage würden 19 Prozent aller befragten Stuttgarter ihr Fahrzeug bei entsprechenden Leistungsverbesserungen des ÖPNV stehenlassen und „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf Bus und Bahn umsteigen“.

Stuttgart - Viele Stuttgarter können sich offenbar vorstellen, häufiger Busse und Bahnen zu nutzen und das Auto stehen zu lassen. Die Bedingung aber wäre, dass der öffentliche Personennahverkehr deutlich verbessert würde. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des ADAC. Befragt habe man „ Nicht- oder Gelegenheitsnutzer öffentlicher Verkehrsmittel“ in zehn Großstädten, darunter in Stuttgart, erklärt der Automobilclub.

19 Prozent aller befragten Stuttgarter würden demnach ihr Fahrzeug bei entsprechenden Leistungsverbesserungen des ÖPNV stehenlassen und „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf Bus und Bahn umsteigen“. Weitere 30 Prozent wären dazu „unter Umständen bereit“. Dies entspreche hochgerechnet einem Potenzial von rund 90 000 Umsteigern, hat der ADAC errechnet. „Es findet ein Umdenken in der Gesellschaft statt“, schließt Dieter Roßkopf, der Vorstandsvorsitzende des ADAC Württemberg, aus den Ergebnissen.

„Autofahrer erkennen zunehmend, dass es oftmals keinen Sinn macht, mit dem Auto in die Stadt zu fahren“, unterstreicht Roßkopf. Dies sei nicht erst seit dem Feinstaubalarm in Stuttgart so. Ein attraktiveres ÖPNV-Angebot und eine bessere Infrastruktur wären deshalb dringend notwendig, um noch mehr Stuttgarter zum Umsteigen zu bewegen, betont der Vorstandsvorsitzende des ADAC Württemberg. Da Busse und Bahnen derzeit schon an der Kapazitätsgrenze führen und der weitere Ausbau eine langfristige Aufgabe sei, müssten jedoch „auch Verbesserungen im Straßenverkehrsablauf kurz- und mittelfristig im Fokus bleiben“, so Dieter Roßkopf.