Hoch hinaus: Die Fahrer zeigten auf der Strecke einige Sprünge. In unserer Bildergalerie finden Sie weitere Impressionen. Foto: Eibner/Michael Memmler

Das Finale des ADAC MX Masters lockt wieder zahlreiche Motocross-Fans auf den Holzgerlinger Schützenbühlring. Dort treten am zurückliegenden Wochenende rund 250 Fahrer an. Eindrücke vom Tag der Entscheidungen.

Meterhoch springen die Fahrer auf ihren Bikes, die Motoren heulen, die Zuschauer an der Strecke feiern – Motocross-Fans wurde am Wochenende auf dem Holzgerlinger Schützenbühlring so einiges geboten. Auch deshalb zog das Finale des ADAC MX Masters bei der KFV Kalteneck laut dem Gastgeber diesmal insgesamt rund 14 500 Besucher in das Maurener Tal. Dort gingen neben den Masters auch die Nachwuchsklassen Youngster Cup, Junior Cup 125 und Junior Cup 85 an den Start. Das Spektakel der KFV und der ADAC Motorsportzentrale wird dabei auf einem besonderen Kurs ausgetragen.

 

Strecke

Dass das Finale der höchsten deutschen Rennserie in diesem Jahr wieder auf dem Schützenbühlring stattfindet, freut Sebastian Wolter, Pressesprecher des ADAC MX Masters. „Das ist eine der besten und traditionsreichsten Strecken, die es in Deutschland im Motocross gibt.“ Besonderheiten gebe es ihm zufolge hier gleich mehrere. Eine davon sei, „dass ganzjährig gar nicht die gesamte Strecke befahren werden darf, sondern nur der obere Teil, der untere ist nur für Veranstaltungen offen.“ Darüber hinaus sei der Lehmboden, „wenn er feucht genug ist, besonders griffig im Vergleich zu anderen Untergründen, auf denen sonst Rennen sind“, sagt Wolter. Auch der Mix des Kurses habe es in sich. „Durch den Streckenverlauf und durch die Hänge ist das hier eher eine Naturstrecke, aber sie ist garniert mit modernen Sprungkombinationen. Eine schöne Mischung aus Tradition und modernen Elementen des Sports“, sagt der Seriensprecher.

Autogramme

Auch abseits der Strecke ist Programm geboten. Kurz vor der Mittagszeit am Sonntag, zwischen den Rennen, bildet sich am Rande des Masters-Fahrerlagers eine Schlange aus wartenden Fans. Sie alle, viele von ihnen noch Kinder, wollen Autogramme von den fünf angekündigten Sportlern, darunter der fünffache Masters-Meister Dennis Ullrich von der gastgebenden KFV Kalteneck, erhaschen. Neben ihm unterschreibt auch Max Nagl, der Gesamtsieger und Lieblingsfahrer von Jonas Schock, T-Shirts und Autogrammkarten. Was dem Neunjährigen bei seinem Besuch in Holzgerlingen besonders gefällt? „Die tollen Rennen“, sagt Jonas, „weil sie so actionreich sind.“ Er ist mit seinem Vater extra aus Gaildorf (Kreis Schwäbisch Hall) angereist, wo es auch eine Motocross-Strecke gibt. Für den Sonntag, den letzten Wettkampftag der großen Serie, haben sie den Weg auf sich genommen. „Die zwei Masters, wegen denen sind wir eigentlich da“, blickt Michael Schock auf die letzten Rennen der 20. Saison. Dem 54-Jährigen gefällt bei der Jubiläumsauflage vor allem die Atmosphäre an der KFV-Strecke.

Fans

Was er damit meint, merkt man während der Rennen. „Was für fantastischer Motorsport wird hier geboten?“, fragt der Streckensprecher rhetorisch und erreicht durch die Außenmikrofone Zuschauer an der gesamten Strecke. Ob im jüngeren oder höheren Alter, ob direkt am Zaun oder etwas im Hintergrund auf einem Campingstuhl – zahlreiche Zuschauer verfolgen das Spektakel. In Kurven, an Geraden, am Hang – überall. „Ziemlich viel Natur, es geht hoch und runter. Das hast du auch nicht auf jeder Strecke“, sagt Michel Grau, Motocross-Fan aus der Region Tübingen. Der 21-Jährige verfolgt das Event gemeinsam mit Freunden und fiebert den Hauptrennen entgegen. Das geht auch Marcel Thoma aus dieser Gruppe so. „Jeder kommt aus demselben Grund her“, weiß der 26-Jährige. Und der lautet wohl: den besten Motorsport auf einer Top-Strecke erleben.

Stimmung

Rund 250 Fahrer, darunter der lokale KFV-Teilnehmer Sascha Ströbele (Gärtringen/Masters), sind an diesem Wochenende auf dem Kurs unterwegs. Mehrere Fans begleiten ihre Runden mit Bengalos, Tröten und in Fanshirts. Oder wie Simon Hahn und seine Kumpels etwas unkonventionell – dafür aber laut – mit einer Kettensäge, von der ohne Kettenblatt und Kette nur noch der Motor übrig ist. „Sprünge, Kurven, Rillen – die Strecke macht Spaß“, sagt der 13-Jährige, der in der Nachwuchsklasse Junior Cup 85 auch mitfährt.

Erfolg

Simon Hahn aus der Nähe von Pforzheim ist dabei einer von mehreren KFV-Fahrern, die nicht aus dem Kreis Böblingen stammen. Im Samstagsrennen wird er Dritter, insgesamt landet er in der Tages- und in der Gesamtwertung dann auf Rang vier. „Für ihn, der noch nicht so lange da mitfährt, ist das ein beachtlicher Erfolg“, ordnet Jens Nausch, Pressesprecher des KFV, das Ergebnis ein.

Bilanz

Das Abschneiden der KFV-Fahrer, das spätsommerliche Wetter, das Feedback der Teilnehmer, schlicht und ergreifend das gesamte Event – Jens Nausch hat über das Rennwochenende nur Gutes zu sagen. Sein Zwischenfazit fällt „durchweg positiv“ aus. Und auch vonseiten des Teams des ADAC MX Masters kommt Lob. „Das ist nach wie vor einer der Top-Veranstalter in Deutschland“, sagt Sebastian Wolter über den KFV und fügt hinzu: „Man merkt: Sie sind auch als Verein gut aufgestellt.“

Tages- und Gesamtwertungen

Masters
Tageswertung: 1. Max Nagl, 2. Jordi Tixier, 3. Tom Koch, 5. Dennis Ullrich, 13. Mark Scheu, 39. Sascha Ströbele (alle drei KFV); Qualifikation verpasst: Malik Schoch (KFV). Gesamt: 1. Max Nagl, 2. Tom Koch, 3. Jordi Tixier, 11. Dennis Ullrich, 20. Mark Scheu (beide KFV).

Youngster Cup
Tageswertung: 1. Nico Greutmann, 2. Ryan Alexanderson, 3. Jaroslav Katrinak. Gesamt: 1. Nico Greutmann, 2. Bradley Mesters, 3. Bence Pergel.

Junior Cup 125
Tageswertung: 1. Gyan Doensen, 2. Alessandro Gaspari, 3. Vaclav Janout; Qualifikation verpasst: Lukas Holder (KFV). Gesamt: 1. Maximilian Ernecker, 2. Aron Katona, 3. Jayson van Drunen.

Junior Cup 85
Tageswertung: 1. Ryan Oppliger, 2. Lucas Leok, 3. Jekabs Hudolejs, 4. Simon Hahn (KFV). Gesamt: 1. Ryan Oppliger, 2. Lucas Leok, 3. Maximilian Ernecker, 4. Simon Hahn (KFV).