Der Nabu geht von einer Viertelmillion Kröten und Co. aus, die auf dem Weg zu ihren Laichplätzen Straßen überqueren müssen. (Archivfoto) Foto: dpa

Bei besten Wanderbedingungen, also milden Temperaturen, Niederschlag und moderatem Wind, rechnet der Nabu mit zigtausenden Amphibien auf den Weg zum Laichen.

Stuttgart - Es wird wohl ein Ostermarsch der besonderen Art: Naturschützer erwarten, dass sich in diesen Tagen zigtausende Amphibien im Land auf den Weg zu ihren Laichgewässern machen. Der Naturschutzbund Nabu geht von einer Viertelmillion Kröten und Co. aus, die dabei Straßen überqueren müssen. Zwar würden an vielen Stellen Zäune gespannt und Sammeleimer im Boden versenkt, um die Tiere über die Straße zu bringen. „Trotzdem bleiben unzählige Amphibien auf der Strecke. Wie viele, weiß niemand genau“, sagte Nabu-Landeschef Andre Baumann.

Zwölf der 19 Amphibienarten im Land stünden auf der Roten Liste. Der Deutsche Wetterdienst sagt milde Temperaturen, Niederschlag und moderaten Wind voraus - beste Wanderbedingungen für diese Tiere, wie der Nabu mitteilte. Mit dem Ostermarsch sei vor allem nachts zu rechnen, da die Kröten bevorzugt während der Dunkelheit wandern, um sich vor Feinden zu schützen. Sie können ihre Körpertemperatur nicht selbst regeln und machen sich erst bei Nachttemperaturen über fünf Grad Celsius auf den Weg.

Der Nabu hat Daten für 200 besonders brenzlige Wanderstellen im Land zusammengetragen, die über Straßen führen. Ermittelt wurden auch die zehn gefährlichsten Konfliktstellen und Daten über die Arten: Im Südwesten ist dort vor allem die bräunlich gefärbte Erdkröte unterwegs (60 Prozent), gefolgt vom Grasfrosch (6 Prozent) und vom Springfrosch (4 Prozent).