Kunstberater Helge Achenbach verlässt nach Prozessende im Landgericht in Essen den Raum. Foto: dpa

Sechs Jahre Haft für den Düsseldorfer Kunstberater Helge Achenbach. Das Landgericht Essen sprach den 62-Jährigen schuldig, seine Kunden betrogen zu haben. Ein harter Schlag für den Kunstmarkt, meint unser Kulturchef Nikolai Forstbauer.

Stuttgart - Der Kunstmarkt lebt von Vertrauen. Der Glauben – in die Gegenstände wie an die beteiligten Personen – ist eine wichtige Währung. Umso schwerer wiegt ein Vertrauensbruch. Die Vorwürfe gegen Helge Achenbach und der Verurteilung des international nicht nur bestens vernetzten, sondern auch in seiner Rolle geschätzten Kunstberaters erschüttern solches Vertrauen. Der Kunstmarkt, der sich bei den jüngsten Fälschungsskandalen überraschend robust zeigte, sieht sich erneut in Frage gestellt. Und dies zu einem Zeitpunkt, da seine Protagonisten hoch offiziell bei den Regierungen der Bundesländer wie bei der Bundesregierung um Gehör und Vertrauen dafür werben, für Kunstgegenstände weiterhin einen abgesenkten Steuersatz gelten zu lassen. Für eine Beurteilung in der Sache dürfte es noch immer zu früh sein. Für eine Beurteilung der Wirkung des Prozesses gegen Helge Achenbach jedoch nicht: Der Kunstmarkt ist beschädigt – nicht nur in seiner Glaubwürdigkeit.