In Brasilien ist der Senat am Mittwoch zur entscheidenden Abstimmung über die Zukunft der suspendierten Präsidentin Dilma Rousseff zusammengekommen. Die Parlamentskammer entscheidet nun in Brasília über Rousseffs politische Zukunft.
Brasilia - Es wird allgemein davon ausgegangen, dass der Senat für die endgültige Absetzung der langjährigen Staatschefin, Dilma Rousseff, stimmt. Für die Absetzung der suspendierten Präsidentin ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich, das heißt 54 von 81 Senatsmitgliedern müssen dafür stimmen.
Die 68-Jährige hatte das Amtsenthebungsverfahren am Montag in einer kämpferischen Rede erneut als „Staatsstreich“ gebrandmarkt. Ursprünglich hatte der Senat bereits am Dienstag über ihr Schicksal entscheiden sollen. Nach einer stundenlangen Debatte verschob der das Verfahren leitende Präsident des Obersten Gerichtshofs, Ricardo Lewandowski, die Abstimmung aber auf Mittwoch.
Nachfolge ist bereits geklärt
Wird Rousseff abgesetzt, tritt ihr ehemaliger Verbündeter und jetziger Erzfeind, Vizepräsident Michel Temer, ihre Nachfolge an. Dieser amtiert bereits seit Mai als Übergangsstaatschef. Rousseff dürfte bei einer Absetzung acht Jahre lang kein öffentliches Amt bekleiden. Ihre Absetzung hieße zugleich das Ende der 13-jährigen Herrschaft ihrer linksgerichteten Arbeiterpartei (PT).