Im Neckarpark entspricht die vorgesehene Nutzung nicht mehr dem geltenden Flächennutzungsplan. Foto: Michael Steinert

Der Bezirksbeirat Bad Cannstatt stimmt der Änderung des Flächennutzungsplans für den Neckarpark und der Aufstellung eines Bebauungsplans für das Kernstück des ehemaligen Güterbahnhofs entlang der Reichenbachstraße mehrheitlich zu.

Bad Cannstatt - Beinahe wäre am Mittwoch im Bezirksbeirat gar nicht über den Neckarpark abgestimmt worden. Zur Diskussion standen die Änderung des Flächennutzungsplans für das gesamte Areal und die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Kernstück des ehemaligen Güterbahnhofs entlang der Reichenbachstraße. Doch noch bevor die Stadtplaner Heinz Sonntag und Robert Schulze-Dieckhoff den Bezirksbeiräten das Vorhaben näher erläutern konnten, kritisierte Roland Schmid, der Sprecher der CDU-Fraktion, dass die Vorlage zum Teil so schlecht kopiert sei, dass er sie nicht lesen könne. Letztlich wurde dann aber doch abgestimmt. Die CDU und die Freien Wähler enthielten sich, während eine Mehrheit aus Grünen, SPD, SÖS/Linke und FDP zustimmte.

Hohe Randbebauung entlang der Daimler- und Mercedesstraße

Im Kern geht es darum, dass die vorgesehenen Nutzungen nicht mehr dem geltenden Flächennutzungsplan entsprechen. So soll unter anderem das bislang als gewerbliche Fläche ausgewiesene Güterbahnhofsgelände eine gemischte Fläche werden. Nur so ist die inzwischen von einer Mehrheit des Gemeinderats gewünschte Wohnbebauung im Neckarpark möglich. Der neue Bebauungsplan zielt in die gleiche Richtung. Eine hohe Randbebauung entlang der Daimler- und Mercedesstraße soll den Lärmschutz im dahinter geplanten Wohngebiet sichern. Doch auch wenn die Mehrheit der Bezirksbeiräte den Plänen zustimmte, wurde zwei Stunden lang über das Thema diskutiert. Schmid (CDU) erklärte, dass seine Fraktion das weitere Verfahren zwar nicht verhindern werde, er dabei aber „großes Bauchweh“ habe. Die Voraussetzung für eine Wohnbebauung sei, dass man das Thema Lärm in den Griff bekomme. Und zwar nicht auf Kosten des Volks- oder Frühlingsfestes, denn „der Wasen ist Cannstatt wichtig“, so der Fraktionssprecher. Peter Mielert von den Grünen merkte an, dass die Insellage des Gebiets überwunden und der Stadtteil besser an den Seelberg angeschlossen werden müsse. Hierzu erklärte der Stadtplaner Sonntag, dass es bereits Gespräche mit der Bahn gebe. Möglicherweise könne auf der Bahnstrecke, die die Stadtteile trennt, auf ein Gleis verzichtet werden. Dann könnte die Unterführung, die heute schon in den Seelberg führt, weiter aufgerissen und damit heller und freundlicher werden. Einig waren sich die Bezirksbeiräte, dass sowohl der Regelbetrieb der U 11 kommen und die Nahversorgung in dem Gebiet gesichert sein muss. Am kommenden Dienstag wird nun der Ausschuss für Umwelt und Technik erstmals öffentlich über die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung des Bebauungsplans diskutieren.

Regelbetrieb der U 11 kommen und die Nahversorgung