Linda Zimmermann steigt für die HABO SG hoch zum Wurf. Sie erzielte in der Partie zwei Treffer. Foto: avanti

Der Verbandsligist verliert gegen den Favoriten HC Oppenweiler/Backnang. Die Männer der Habo SG sammeln hingegen wichtige Zähler gegen den Abstieg.

Lange haben die Habo-Frauen am Samstagabend in der Großbottwarer Wunnensteinhalle an Zählbarem geschnuppert. Gegen den um den Aufstieg spielenden HC Oppenweiler-Backnang gaben sich die abstiegsbedrohten Buffalos nie auf – mussten sich in den letzten zehn Minuten aber aufgrund der taktischen Cleverness des Gegners geschlagen geben.

 

Denn ab der 47. Minute waren die Gäste fast ausnahmslos in Überzahl, was Feldspielerinnen angeht. Zunächst kassierte die Habo nacheinander drei Zeitstrafen. Danach nahm der HC konsequent bei jedem eigenen Angriff die Torhüterin raus und brachte eine siebte Feldspielerin. Damit stellten die Gäste die Habo-Verteidigung vor eine schwierige Aufgabe. Und als sich mal die Chance ergab, aus der Distanz aufs leere Tor zu werfen, vergab die Habo zwei- von dreimal.

„Wir haben das anfangs und dann am Ende gut gelöst. Zwischendrin haben wir es aber leider nicht so gut hinbekommen“, blickt Habo-Trainerin Kornelia Baboi auf die letzten zehn Minuten. Das Problem: In der kurzen Phase, in der ihre Mannschaft keinen Zugriff mehr hatte – etwa zwischen Minute 50 und 55 –, entschied Backnang-Oppenweiler die Partie für sich. Das 22:27 vier Minuten vor dem Ende war nicht mehr aufholbar.

Vorab waren die Buffalos nur beim 1:0 in Führung gegangen. Sie hielten aber lange Schritt. In der ersten Hälfte gelangen vergleichsweise wenige neun Tore, dafür kassierte man auch nur zwölf. „Das ist echt wenig gegen so eine Mannschaft“, sagt Baboi erfreut. Sie sah in der Leistung ihres Teams viel Positives – ihre Pausenansprache dauerte daher nur fünf Minuten. Auch nach dem Spiel war sie abgesehen vom Ergebnis zufrieden. „Das Problem war, dass wir zu viele Würfe vergeben haben. Aber die Mannschaft hat ihre Seele auf den Platz gebracht und es gegen einen starken Gegner super gemacht. Ohne dessen Umstellung auf sieben Spieler hätten wir es packen können.“

Auch vom 10:13 (34.) hatte sich die Habo nicht aus der Ruhe bringen lassen, sie glich zum 13:13 (37.) aus und war bis zum 15:15 gleichauf. Auch beim 21:22 (47.) waren die Gastgeberinnen noch dran. Mit den Zeitstrafen und der Umstellung auf sieben Feldspielerinnen änderte sich das, am Ende stand eine 26:30-Niederlage. Die Buffalos verpassen damit eine Überraschung und müssen bei zwei ausbleibenden Spielen und einer unklaren Anzahl an Absteigern weiter um den Ligaerhalt bangen. Sie bleiben immerhin auf dem viertletzten Platz, da parallel die HSG Hohenlohe die HSG Heilbronn bezwang und somit niemand vorbeigezogen ist. Die Habo steht nun einen Punkt vor Hohenlohe, hat zudem den direkten Vergleich gewonnen. „Ein Punkt wäre aber auf jeden Fall noch wichtig“, betont Trainerin Baboi.

Die Habo-Männer holten sich am Sonntagabend vor heimischem Publikum in der Wunnensteinhalle die eingeplanten Punkte. Allerdings wurde es wie von Trainer Jan Diller erwartet gegen Schlusslicht SG Degmarn-Oedheim keine gemütliche Kaffeefahrt. Zwar gerieten die Hausherren nie ins Hintertreffen, jedoch gelang es den Buffalos nicht, sich abzusetzen. Erst in der Crunch-Time ging der Gastgeber den letzten Schritt und die Sieben von Jan Diller holte verdient den 31:24 (13:11)-Heimsieg.

„Das war ein sehr sehr wichtiger Sieg“, sagt Diller erleichtert. Die Anspannung war noch immer in seiner Stimme zu spüren. Denn die Punkte sind äußerst wichtig im Kampf um den Ligaerhalt. Das spiegelte sich auch im angespannten Spiel der Hausherren wider. Zwar konnte die Diller-Sieben ihr Spiel durchziehen, immer wieder stellte sie sich jedoch auch vor eigene Probleme und blieb nicht konsequent. „Wir haben definitiv nicht befreit aufgespielt“, sagte der Coach.

Dennoch hatten die Buffalos die Verbandsliga-Begegnung von Beginn an in der Hand. Der Tabellenletzte erzielte lediglich zur 17. Minute einen 7:7-Ausgleich. Mehr war für die Gäste nicht drin. Sie liefen den Hausherren hinterher, auch wenn diese mehrmals Fehler einbauten. „Es war vielleicht ein bisschen Glück dabei, dass Degmarn das nicht ausnutzten konnte“, so Diller. In Halbzeit zwei hielten die Buffalos ihr kleines Polster konstant. Die Hausherren kämpften. In den Schlussminuten gelang es dem Gastgeber, sich den Kopf freizuspielen und den verdienten Sieg zu holen.