Alle Augen bei den Cougars sind auf das anstehende Spitzenduell gerichtet. Foto: Peter Mann

Die Kornwestheim Cougars bestreiten am Samstag zuhause das wohl entscheidende Spitzenspiel um den Oberliga-Aufstieg gegen den Verfolger Tübingen. Die Vorfreude – nicht nur bei Headcoach Andreas Geibel – ist riesig.

Seit Wochen schwirrt diese Partie allen Beteiligten im Hinterkopf umher – nun steht sie voll im Fokus: Wenn die Kornwestheim Cougars am Samstag um 15 Uhr im heimischen Stadion die Red Knights Tübingen empfangen, dann dürfte sich die Landesliga-Saison entscheiden. Wer steigt als Meister in die Oberliga auf? Wer muss den Weg über die Aufstiegsrelegation gegen die Ludwigsburg Bulldogs nehmen? Schließen stehen sich die beiden Topteams dieser Saison gegenüber.

Die Vorfreude ist entsprechend groß. „Solche Spiele hat man im Sportlerleben nicht oft. Es wird hart, aber wir wollen das trotzdem auch genießen“, sagt Cougars-Headcoach Andreas Geibel. Er darf im Training seit Wochen um die 40 Spieler begrüßen, die Beteiligung ist sehr groß. „Daran merkt man, dass auch die Mannschaft richtig Bock auf dieses Duell hat. Ich muss ihr auch nicht viel mehr sagen. Jeder weiß, worum es geht.“

Die packende Ausgangslage: Beide Teams haben nur ein Saisonspiel verloren. Die Cougars gewannen acht – haben nach dem Duell gegen Tübingen dann nur noch ein Saisonspiel gegen Esslingen. Die Tübinger selbst sind zwei Partien im Rückstand, kommen auf sechs Siege. Das Hinspiel gewann Tübingen mit 10:3. Heißt, der direkte Vergleich spricht bisher für Tübingen.

Kurzum: Gewinnt Kornwestheim, hat es die Meisterschaft am letzten Spieltag auswärts am 4. August in der eigenen Hand. Gewinnt Tübingen, müssen die Cougars an den Folgespieltagen auf Ausrutscher der Tübinger hoffen. „Der Sieger stößt das Tor zur Meisterschaft sehr weit auf“, sagt Geibel.

Der ebenbürtige Gegner: Tübingen stellt die mit Abstand beste Defense der Liga, kassiert im Schnitt nur 4,1 Punkte pro Partie. Kornwestheim bekam deren 7,0 – was eigentlich auch ein guter Wert ist. Dafür ist die Tübinger Offense (23,1) nicht ganz so stark wie die der Cougars (33,0). „Wir wissen wer da kommt, und trotz aller Euphorie ist auch klar, dass das ein richtig harter Knochen wird. Tübingen ist auch gut drauf und beide Mannschaften sind absolut auf Augenhöhe. Enger geht es eigentlich nicht“, prophezeit Geibel einen Football-Krimi.

Headcoach Andreas Geibel ist voller Vorfreude. Foto: privat

Bei der Hinspiel-Niederlage taten sich die Kornwestheimer, wie meistens, auf dem vergleichsweise kleinen Kunstrasenfeld in Tübingen schwer. Der Platz liegt den Cougars nicht wirklich. Auf dem großen und weiten Feld im Stadion sieht es natürlich anders aus. Headcoach Geibel: „Das lange und breite Feld kommt unserer Spielweise entgegen.“

Der mögliche historische Aufstieg: Der Aufstieg in die Oberliga, er wäre für die Cougars ein historischer Schritt. Fast seit Anfang des Jahrhunderts, mehr als 20 Jahre, spielen die Cougars in der Landesliga, sind der Dino dieser Spielklasse. Davor hatte das Team teils gar drittklassig in der Regionalliga gespielt, das Gebilde war aber eingebrochen. Nun mischen die Cougars die zweite Saison in Folge oben mit. „Schon das ist ein großer Erfolg. Das habe ich der Mannschaft auch gesagt“, so Geibel.

Und so sind nicht nur die Kornwestheimer – unabhängig vom Spielausgang – bereits gewissermaßen Gewinner. Auch die Sportart American Football dürfte es mit dieser Spitzenbegegnung am Wochenende sein. Gehofft wird entsprechend, auch wegen des Ferienstarts und weil es das letzte Heimspiel der Saison ist – auf viele Zuschauer.