Auf dem Podium: Kreisarchivar Manfred Waßner, Bürgermeister Ronald Scholz, Moderator Harald Koepke, Sonja Spohn vom Geschichts- und Kulturverein Köngen sowie Altbürgermeister und Ehrenbürger Hans Weil (von links). Foto: Kerstin Dannath

Beim offiziellen Festakt zur 950-Jahr-Feier der Gemeinde Köngen stehen ganz unterschiedliche Themen im Fokus.

Mit einem offiziellen Festakt in der proppenvollen Zehntscheuer endete der bunte Veranstaltungsreigen, den die Gemeinde Köngen anlässlich ihres 950-jährigen Jubiläums bereits über das gesamte Jahr verteilt auf die Beine gestellt hat. „Unsere Gemeinde ist heute so lebendig wie nie – wir sind ein Teil der Geschichte, die wir gemeinsam weiterschreiben“, sagte Köngens Bürgermeister Ronald Scholz in seiner Eröffnungsrede.

 

In drei kurzweiligen Gesprächsrunden wurden Schlaglichter auf das aktuelle Geschehen, aber auch auf die reichhaltige Vergangenheit der Gemeinde geworfen. In der kommunalpolitischen Runde zum Auftakt etwa – Gesprächsteilnehmer waren Landrat Marcel Musolf, Otto Ruppaner, Köngens ehemaliger Verwaltungschef und aktueller Oberbürgermeister von Leinfelden-Echterdingen, Wendlingens Bürgermeister Steffen Weigel und Ronald Scholz – wurden die großen Herausforderungen der Kommunen im Landkreis thematisiert. Landauf und landab sei die finanzielle Lage der kommunalen Haushalte kritisch, sagte Landrat Musolf und betonte abermals, wie wichtig angesichts der anstehenden Aufgaben die Unterstützung von Bund und Land sei.

Wendlingens Bürgermeister Weigel erläuterte, wie gut und wichtig die interkommunale Zusammenarbeit zwischen Köngen und Wendlingen sei, und kündigte an, dass bald noch weitere Themenkomplexe dazukommen werden: „In Sachen ärztliche Versorgung zum Beispiel werden wir uns zusammentun müssen.“

In der zweiten Gesprächsrunde stand die Geschichte im Fokus. Altbürgermeister und Köngens Ehrenbürger Hans Weil erinnerte daran, welche Schwierigkeiten in Sachen Sanierung Zehntscheuer, Schloss und Vogtei in seiner Amtszeit zu bewältigen waren: „Eigentlich ist es unglaublich, dass alle diese Projekte realisiert werden konnten.“ Sonja Spohn, ehemalige SPD-Kreisrätin aus Köngen und Vorsitzende des örtlichen Geschichts- und Kulturvereins, betonte, welch wertvolles Kleinod die Gemeinde in Form des Römerparks inklusive Museum ihr Eigen nenne. Sie mahnte aber auch an, dass in Sachen Museum eine umfassende Neustrukturierung notwendig sei: „Museumspädagogisch hat sich seit der Eröffnung des Museums Ende der 1980er Jahre einfach viel getan.“ Kreisarchivar Manfred Waßner kündigte an, dass die ebenfalls anlässlich des Jubiläums initiierte Fortsetzung des Köngener Heimatbuch noch vor Weihnachten erscheinen werde. Dabei dürfe man gespannt sein – inhaltlich gebe es einige neue Erkenntnisse über die Geschichte des Ortes.

Zum Abschluss waren Vertreter von Kirchen, Vereinen und Organisationen aus Köngen gefragt – etwa was sie an der Gemeinde wertschätzen. Thomas Diels, der Vorsitzende des TSV Köngen, erinnerte sich, wie gut er selbst aus dem Hessischen kommend vor fast 30 Jahren in Köngen aufgenommen wurde: „So eine große Herzlichkeit hatte ich bis dahin noch nicht erlebt.“ Auch die evangelische Pfarrerin Birgit Scholz zeigte sich begeistert, welche Vielfalt und auch Wertigkeit die Kirche und ihre Arbeit in Köngen erfahre: „Die Kirche lebt hier im Ort. Das ist nicht überall so.“ Das bunte Leben gestaltet von Vereinen, Kirchen und mehreren Organisationen sei ein großer Schatz, so Bürgermeister Scholz: „Unser gutes Miteinander macht das Leben in Köngen lebenswert.“

Musikalisch untermalt wurde der Festakt von Ole Abraham am Piano und Sopranistin Lena Reineke von der Musikschule Köngen-Wendlingen.