Die Haltestellen der S-Bahn in Stuttgart sind während der Sommerferien saniert worden. Im Sommer 2022 und 2023 gehen die Arbeiten weiter. Foto: Lichtgut/Ferdinando Iannone

Die Deutsche Bahn hat das erste Drittel ihrer umfassenden Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten auf der Stuttgarter S-Bahn-Stammstrecke geschafft.

Stuttgart - Seit Ende Juli hat die Deutsche Bahn Schienenpendlern in Stuttgart wegen der Sanierung und Sperrung der S-Bahn-Stammstrecke durch den Einsatz von Ersatzbussen ganz neue Perspektiven auf die Stadt eröffnet. Vom kommenden Montag, 13. September, an soll „nach aktuellem Stand“, so eine Bahnsprecherin, auf der S-Bahn wieder der Alltag einkehren. Um 4 Uhr endet die rund sechswöchige Bauzeit für die Sanierung der Stammstrecke. Reisende werden an den Innenstadt-Tunnelhaltestellen dann teils erneuerte Beläge und ein Blindenleitsystem vorfinden. In den Röhren sind alle zwölf Weichen ausgetauscht worden, zwischen den Halten Österfeld und Stuttgart-Vaihingen wurden auf 2,4 Kilometer die Gleise getauscht.

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Die Bahn hat mit der Sanierung in diesem Jahr ein Drittel der Arbeiten geschafft, die sie sich letztlich auch für einen stabileren Betrieb des Schnellbahnsystems vorgenommen hat. Stuttgart soll bahntechnisch mit dem Projekt Stuttgart 21 zu einem digitalen Schienenknoten werden. Geringere Abstände der Fahrzeuge, kürzere Zugfolgen, eine höhere Betriebssicherheit und mehr Kapazität sind die Ziele. 2022 und 2023 sollen dafür auch auf der S-Bahn Vorleistungen erledigt und die Sanierungsarbeiten in den Stationen fortgesetzt werden.

Gewohnte Kapazität auf allen Linien

Die S-Bahn werde von Montag an auf allen Linien die gewohnte Kapazität anbieten können, so eine Sprecherin. Die nötige Anzahl an Fahrzeugen stehe dafür zur Verfügung. Die Flotte, die sich aus zwei Fahrzeugtypen zusammensetzt, war durch Schäden an den Rädern während der Stammstreckensperrung in Mitleidenschaft gezogen worden. In der Folge sperrte die Bahn die zuvor genutzte Umleitungsstrecke über die Gäubahngleise für die S-Bahn. Auf der Gäubahn fuhren zwischen Hauptbahnhof und Stuttgart-Vaihingen ersatzweise und in stark ausgedünntem Takt Nahverkehrszüge. Zu der Misere addierte sich dann noch zeitweise der Streik der Lokführer.

Ob der Schienenersatzverkehr bei der nächsten Stammstreckensperrung im Sommer 2022 wieder genauso läuft wie in diesem Jahr, soll anhand der nun gewonnen Erfahrung überprüft werden. Im Grundsatz stehe das Konzept, so die Bahnsprecherin.