Die Atomkraftgegner dürfen ihre Kundgebung nun doch auf dem Parkplatz des AKW-Betreibers in Neckarwestheim abhalten. Sie planen für Samstag ein Programm mit Redebeiträgen, Musik und Bierbänken.
Nach wochenlangem Streit kann das Bündnis „Endlich abschalten Neckarwestheim“ wie gewünscht planen. Um die Abschaltung des Kernkraftwerks zu feiern, wollen die Atomkraftgegner am kommenden Samstag, 15. April, eine Kundgebung mit Informationsständen auf dem Parkplatz des Betreibers EnBW abhalten. Das wurde ihnen zunächst jedoch untersagt.
Das Bündnis hatte beantragt, auf dem Parkplatz vor Tor 1 Biertische und -bänke, Pavillons und Zelte aufstellen zu dürfen, um ein politisches und kulturelles Programm mit Festcharakter durchführen zu können. Die Stände, Zelte und Bänke lehnte der Energiekonzern EnBW allerdings ab und erlaubte die Kundgebung nur unter starken Einschränkungen. Auch bei der Versammlungsbehörde des Landratsamtes Ludwigsburg erhielt das Bündnis keinen Rückhalt. Die Atomkraftgegner hatten daher beantragt, die Veranstaltung an die Kreisstraße, die am AKW vorbeiführt, verlegen zu dürfen. Das sei aus verkehrlichen Gründen nicht möglich, teilte das zuständige Landratsamt Ludwigsburg mit. Das Ausweichen auf Feldwege lehnte wiederum das Bündnis ab.
Das Verlegen auf die Kreisstraße ist vom Tisch
Nun gibt es jedoch ein Einlenken: Die Kreispolizei Ludwigsburg als zuständige Versammlungsbehörde hat den Atomkraftgegnern mitgeteilt, dass sie die Abschalt-Kundgebung auf dem Parkplatz des Betreibers durchführen dürfen, und zwar ohne die ursprünglich angekündigten Einschränkungen. „Das Thema Kreisstraße hat sich erledigt“, teilen die Veranstalter mit.
Das Bündnis plant also für Samstag ein Programm mit Redebeiträgen, Kultur und Livemusik. Es beginnt um 13 Uhr. Wissenschaftler Christian von Hirschhausen spricht über Energiewende und Klimaschutz, Autor Wolfgang Ehmke über die aktuelle Lage beim Thema Atom und Franz Wagner, der Mitbegründer des Aktionsbündnisses Energiewende Heilbronn, unter anderem über den atomaren Müll. Vorgesehen sind außerdem Infostände mit Materialien zu energiepolitischen Themen. Weitere Informationen hat das Bündnis auf der Internetseite www.endlich-abschalten.de zusammengetragen.