75 Bands an 24 Locations: Das About Pop Festival 2024 so groß wie noch nie. Foto: Ilkay Karakurt/Ilkay Karakurt

Das Wochenende steht im Zeichen der About Pop. Das Festival-Konferenz-Hybrid des Pop-Büros Region Stuttgart bespielt 24 Locations in der Region Stuttgart mit Konzerten, Panels und Gesprächsrunden rund um die Themen Pop und Nachtleben.

Pop-Kultur ist mehr als nur Harry Styles, Taylor Swift und Pailletten-Fummel. Sie ist Gitarrenriffs und Sprechgesang, sanfte Melodie und wummernde Bässe, sie ist jung und alt, laut und leise, verschwitzte Shirts in der ersten Reihe und Pendelblues in der letzten. Mit der Pop-Musik ist es wie mit asiatischem Essen: Wer behauptet, das sei nichts für ihn, hat nur einen Bruchteil probiert. Denn Floskel hin oder her: Es ist wirklich für jeden was dabei. Das beweist das Pop-Büro Region Stuttgart insbesondere mit der About Pop, die es dieses Wochenende veranstaltet.

 

Von Levin goes lightly bis HVOB

Die diesjährige Ausgabe des Festival-Konferenz-Hybrids, die stolze 75 Bands in petto hat, ist dabei in vielerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes: „Wir finden zum ersten Mal an zwei Tagen, freitags und samstags, statt“, erklärt Amelie Köppl, Projektleitung für Kommunikation und Netzwerke des Pop-Büros. Der Freitag findet ganz auf dem Wizemann-Areal in Bad Cannstatt statt, wo ab 13 Uhr unter anderem der Local Hero der Neuen Neuen Deutschen Welle Edwin Rosen, Melancholia-Grunge-Head Wavvyboi, die Surf-/Psych-Pop-Rockerinnen von Los Bitchos, das Electronica-Techno-Duo HVOB und Stuttgarter New-Wave-Popper Levin goes lightly zu sehen und zu hören sind. Außerdem kann man Panels wie „KI im Musikbusiness – gut, schlecht, egal?“ oder „Pop und Radio – neue alte Liebe?“ beiwohnen.

Am Samstag, beim „Club Festival“, geht’s dann raus aus Cannstatt. Ebenfalls eine Premiere für die About Pop, die in ihren bisherigen Ausgaben nur das Wizemann-Areal bespielt hat. „Wir haben diesmal sehr viele Locations in Stuttgart und der Region eingebunden, und zwar nicht nur Clubs. So kommt man in Räume rein, die man vorher vielleicht noch nie - oder zumindest nicht im Rahmen eines Konzerts - besucht hat. Wie den Park der Villa Reitzenstein, die Stadtbibliothek, den Kulturbunker…“, freut sich Köppl. Letzteres ist mit ein Grund, warum man sich entschieden hat, das Festival erstmalig zu dezentralisieren und dem Publikum so die Möglichkeit zu geben, die Vielfalt an unterschiedlichen Spielstätten in der Region Stuttgart, kennenzulernen.

Wie findet man sich im Konzertwald zurecht?

Im Umkehrschluss ist dieses Jahr aber auch nicht möglich, auf allen Hochzeiten zu tanzen. Die finden großteils nämlich zeitgleich an unterschiedlichen Orten statt. Und aus dem Kleinkunstkeller in Bietigheim-Bissingen kommt man nicht mal eben so schnell ins Merlin in Stuttgart-West, von dem aus wiederum braucht es ein knappes halbes Stündchen, bis man zu Contain’t an den Nordbahnhof gelangt ist. „Ich würde empfehlen, sich die Locations auf der Webseite anzusehen, und danach zu gehen, wo man noch nicht gewesen ist, aber gerne mal hingehen möchte - und das im nächsten Schritt mit dem Zeitplan abzugleichen“, lautet der Orga-Tipp von Köppl. Mit dem Sternchen-Tool des Online-Timetables kann man seine Favoriten markieren, schauen, was sich gegebenenfalls überschneidet und entzerrt werden muss und sich so seinen individuellen Plan erstellen.

Wer dafür keine Zeit oder Lust hat, bekommt vom Pop-Büro-Team aber auch Hilfe: „Online findet man auch ein paar Routen-Vorschläge von unserer Seite“, sagt Köppl. Wenn sie persönlich nicht arbeiten müsste, würde man sie am Samstag bei Puma Blue im Stadtpalais, der Lo-Fi-Beats mit R’n’B, Jazz und Hip-Hop verbindet, oder Rosa Anschütz und Augn im Kulturbunker antreffen. „Auch in Richtung Esslingen im Komma wird es cool: Dort ist das ganze Programm und auch die Aftershow geprägt von Treibender Teppich Records, da kann man ganz viel Neues entdecken“, verrät die Kommunikations-Leiterin.

Neu ist dieses Jahr auch, dass Programmpunkte bei der About Pop dabei sind, die an Orten stattfinden, die ohne Festivalticket zugänglich und damit kostenfrei sind. „Zum einen ist der Park der Villa Reitzenstein öffentlich zugänglich, wo unter anderem Dirk von Lowtzow von Tocotronic aus seinem Buch „ich tauche auf“ liest und Songs aus den letzten 21 Jahren Tocotronic spielt, dann gibt es das Stadion der Träume auf dem Marienplatz, die Stadtbibliothek und das Atelier Farbe. Das ist ein Tattoostudio, das am Freitag einen „Tattoo-Flashday“ macht, bei dem man sich vor Ort „spontan kleine Tattoos aussuchen und tätowieren lassen kann, während Lying to Children und Linda Quast spielen“, sagt Amelie Köppl.

About Pop, versch. Orte in Stuttgart und Region, 17.+18.5., weitere Infos >>>