Wie im Vorjahr wird es auch auf dem Schulhof ein musikalisches Programm geben. Foto: Avanti)

Wer dieses Jahr Schulabschluss macht, hat schwere Zeiten hinter sich. Immerhin: Am Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasium darf diesmal dank Tests mit mehr Leuten gefeiert werden.

Marbach - Wer sein ganzes Schülerleben lang fleißig gelernt und oft vor allem gegen Ende der Schulzeit hin richtig hart geschuftet hat, der hat es auch verdient, dass am Ende gefeiert wird. Auch und gerade zu Corona-Zeiten, in denen Lernen nur zu besonderen und schwierigeren Bedingungen möglich war. Im letzten Jahr mussten die Schulabgänger darauf weitgehend verzichten. Und so konnten beispielsweise beim Friedrich-Schiller-Gymnasium Eltern und andere Familienangehörige der Abiturienten die kleine Feier im Schulhof nur per Livestream verfolgen.

In diesem Jahr wird das anders. „Dieses Mal dürfen die Abiturienten jeweils zwei Begleitpersonen mitbringen“, sagt Schulleiter Volker Müller. Allerdings, so die Einschränkung, müssen diese sich an die 3-G-Regel halten, das heißt, sie müssen vollständig geimpft, genesen oder getestet sein.

Testtermine für andere sollen nicht blockiert werden

Und da das mit den Tests angesichts der Größe des diesjährigen Abijahrgangs etwas umfangreicher ausfallen könnte – 225 Gymnasiasten legen ihre Prüfung ab, „so viele wie noch nie“, erklärt Müller –, hat man sicherheitshalber das Testzentrum in der Haffnerhalle vorgewarnt, dass es etwas voller werden könnte. „Denn wir möchten auf keinen Fall, dass dadurch Termine für andere blockiert werden“, betont der Schulleiter.

Die Abiturienten testen sich vorab selber an der Schule. Wie viele Begleitpersonen am Vortag der Abifeier, die auch in diesem Jahr wieder auf dem Schulhof stattfinden soll, tatsächlich das Corona-Testzentrum aufsuchen, lässt sich aber nur schwer einschätzen. „Viele unserer Schüler kommen ja von außerhalb, da bietet es sich an, dass sich die Begleitpersonen auch dort testen lassen und nicht in Marbach“, meint Müller.

Beim Testzentrum ist man auf einen Ansturm vorbereitet

Das Corona-Testzentrum in der Haffnerhalle stellt sich auf alle Fälle schon mal auf Zusatztests ein. „Wir schalten für den Nachmittag des 22. Juli 480 Termine frei und erhöhen unsere Kapazität damit deutlich“, sagt Andreas Vogt, der für die Schiller-Apotheke den organisatorischen Part übernimmt. Bei Bedarf könnten aber auch noch mehr Menschen getestet werden, und wenn alle Stricke reißen, notfalls auch ohne Termin – das sollte aber wirklich nur die Ausnahme sein. Getestet wird an dem Nachmittag ab 16 Uhr.

Und um noch eines bittet Vogt: dass die Testwilligen ihre Krankenversicherungskarte mitbringen. Nicht, weil die Tests über die Kasse abgerechnet würden – die seien kostenlos –, sondern damit man die Personendaten ohne großen Aufwand erfassen und so lange Wartezeiten vermeiden könne. Auch ein Personalausweis sei dafür möglich.

Tests für Erwachsene und Kinder im Angebot

Sigrid Ensslin von der Schiller-Apotheke freut sich jedenfalls darüber, dass sie dieses Testangebot anbieten und so den Abiturienten trotz Corona eine schöne Feier mit ermöglichen kann: „Gerade nach dieser langen Durststrecke, die die Gymnasiasten hinter sich haben, finde ich das wichtig“, betont die Apothekerin. „Deshalb bringen wir uns ein mit allem, was möglich ist.“ Zwei verschiedene Tests werden angeboten: Die Erwachsenen werden normalerweise im vorderen Nasenbereich getestet, für die kleinen Gäste gibt es Tests für die Wangeninnenseite.

Schon seit etwa drei Wochen sei man an der Personalplanung dran, berichtet Andreas Vogt. 13 besonders erfahrene Mitarbeiter sollen für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Wobei „nur“ neun davon tatsächlich die Tests durchführen. Die anderen sind beispielsweise für die Versorgung mit Material zuständig, stehen bei der Begrüßung und für Fragen zur Verfügung oder versorgen die Testwilligen gegen eine kleine Spende mit Getränken. Denn das gehört ebenso zum Service dieses besonderen Tages wie ein kleines Dankeschön für die Getesteten.

Gefeiert wird im Freien

Damit dürfte dann der Abifeier am Folgetag auf dem Schulhof nichts mehr im Wege stehen. Ein Rahmenprogramm sei geplant, verrät Volker Müller, bei dem die Schulmusiker endlich wieder einmal zeigen können, was sie draufhaben. Auch die Technik AG freut sich, für den guten Ton sorgen zu können. „So bleibt uns nur noch zu hoffen, dass der Wettergott uns gnädig ist“, lacht Müller.