Der baden-württembergische Innenminister Reinhold Gall hat die Abschiebepraxis des Landes im Fall einer Roma-Familie verteidigt. Foto: dpa

Nach Berichten über eine aus Freiburg abgeschobene Roma-Familie und deren schwierige Lage in Serbien, hat Innenminister Gall die Abschiebepraxis des Landes verteidigt.

Stuttgart - Trotz Berichten über die schwierige Lage der aus Freiburg abgeschobenen Roma-Familie nach Serbien hat Innenminister Reinhold Gall (SPD) die Abschiebepraxis der Landesregierung verteidigt. Er habe sich im Dezember ein Bild von den Bedingungen vor Ort gemacht, sagte Gall am Mittwoch in Stuttgart. „Und ja, es ist schon so: Die sind anders als bei uns. Aber ich weise auch mal ausdrücklich darauf hin: Serbien ist ein souveräner Staat.“

Die Abschiebung der Familie hatte vor zwei Wochen in Freiburg Empörung ausgelöst. Das örtliche Jugendhilfswerk wirft der Regierung nach einem Besuch in Serbien vor, die Eltern und ihre sechs Kinder ins Elend geschickt zu haben. Das Innenministerium rechne „in Kürze“ mit einem Bericht der serbischen Regierung, sagte Gall. „Dann werden wir die Lage entsprechend beurteilen.“

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erklärte, er wolle das Thema auch bei seinem Treffen mit dem serbischen Ministerpräsidenten Aleksandar Vucic am Mittwoch „in allgemeiner Form“ ansprechen.