An fünf Stellen ist die Landesstraße bei Welzheim abgesackt. Foto: Gottfried Stoppel

An den abgesackten Stellen der Straße zwischen Welzheim und Rudersberg laufen geologische Untersuchungen. Die Gesamtsanierung kostet 2,5 Millionen Euro und dauert wohl bis ins kommende Jahr.

Welzheim - Seit knapp einem Monat ist die Landesstraße zwischen Welzheim und dem Rudersberger Teilort Klaffenbach wegen einer durch Starkregen ausgelösten Rutschung vom Abzweig Klingenmühle an für den Auto- und den Busverkehr komplett gesperrt. Das Restaurant Bahnhof Laufenmühle, die historische Klingenmühle samt Gastronomie und das Erfahrungsfeld der Sinne Eins und Alles samt seiner gastronomischen Einrichtung sind seit jenem 20. Juni nur noch aus Richtung Welzheim erreichbar. Dieser Zustand wird wohl noch eine Weile andauern. Denn laut derer, die für die Sanierung verantwortlich zeichnen, wird die grundlegende Sanierung des ohnehin aus geologischen Gründen als sehr problematisch bekannten Streckenabschnitts oberhalb des Wieslauftals bei der Klingenmühle wohl bis Frühsommer 2017 dauern.

Bohrungen starten in dieser Woche

Um über die Lage zu berichten und Lösungsmöglichkeiten zu erörtern, haben sich vor Ort, direkt an den insgesamt fünf abgesackten Stellen an der Talseite der Landesstraße, jetzt auf Einladung der Stadt Welzheim Vertreter des für die Sanierung zuständigen Baureferats des Regierungspräsidiums Stuttgart (RP) mit den betroffenen Anliegern und den Landtagsabgeordneten Wilfried Klenk (CDU) und Gernot Gruber (SPD) getroffen. Bei dem Treffen berichtete Benjamin Haufe vom RP über die für eine dauerhafte Sanierung des Straßenabschnitts notwendigen geologische Untersuchungsmaßnahmen, für die die Bohrungen noch Anfang dieser Woche beginnen sollen. Zur Wiederherstellung und nachhaltigen Sicherung der Straße sei dabei an der Hangseite eine Absicherung mit tiefgegründeten Bohrpfählen unverzichtbar. Diese werden, so lauten die bisherigen Pläne, auf Höhe des Straßenbanketts in den Untergrund getrieben. Die einzelnen Pfähle werden dann durch einen stählernen Gurt zu einer Art Stützwand verbunden.

Die schlechte Nachricht für die Anlieger, die über massive wirtschaftliche Einbußen und teils bis zu 80 Prozent an Besucherrückgang durch die schlechte Erreichbarkeit und mangelnde Ausschilderung klagen: Die Straße wird laut Haufe wohl erst im Frühsommer 2017 wieder komplett befahrbar sein. Und aus Sicherheits- und Baustellengründen werde wohl auch eine halbseitige Verkehrsführung an den abgerutschten Stellen nicht in Frage kommen.

Das Land stellt zusätzliches Geld für Beseitigung der Straßenschäden bereit

Für die Sanierung der Schäden durch die Rutschung rechnet man seitens des RP mit Kosten von etwa 1,5 Millionen Euro. Eine weitere Million wird für den neuen Straßenbelag fällig. Diese letztere Million, so Haufe, sei aber durch bereits genehmigte Straßensanierungsmittel im Jahr 2017 abgedeckt. Just am vergangenen Freitag, so berichtete Gernot Gruber, der Mitglied im Finanzausschuss des Landtags ist, hat der Landtag den dritten Nachtrag für den aktuellen Landeshaushalt beschlossen. Unter anderem werden in diesem für die Sanierung von durch die Unwetter des vergangenen Monats beschädigte Landesstraßen zusätzlich 15 Millionen Euro an Landesgeldern bereit gestellt.

Um die Situation für die betroffenen Gastronomie- und Freizeiteinrichtungen zu lindern, hat der Welzheimer Bürgermeister Thomas Bernlöhr zugesagt, im Benehmen mit dem Landratsamt für eine bessere Ausschilderung der Umleitungen und der befahrbaren Zufahrtsstrecken zu sorgen. Außerdem wird sich der Gemeinderat der Stadt Welzheim mit dem Vorschlag beschäftigen, während der Zeit der Straßensperrung versuchsweise die Bahnstrecke Rudersberg- Welzheim auch unter der Woche befahren zu lassen. Derzeit laufen die Anfragen an die Betreiber der Strecke, was die Einrichtung der Nahverkehrsverbindung auf der Schiene für einen Zeitraum von zwei Monaten kosten würde. Bernlöhr: „Das wäre die ideale Gelegenheit, um tatsächlich auszuprobieren, ob ein solches Angebot angenommen wird.“ Die Wirtin der Bahnhofsgaststätte ist da sehr optimistisch: „Meine Gäste würden auf jeden/ Fall mit dem Zug kommen.“