Zwischen den beiden Türmen auf dem Spielplatz am Traifelbergplatz pendelte einst eine beliebte Gondel. Nun verbindet ein Klettergerüst mit Wackelbrücke die beiden Holzhäuschen. Foto: Julia Barnerßoi

Die CDU bemängelt, dass manche Spielplätze im Bezirk für größere Kinder nicht mehr attraktiv seien. Besonders der am Lauchweg im Degerlocher Wald seitdem dort einige Spielgeräte abgebaut wurden. Die Stadt will das so nicht stehen lassen.

Degerloch - Inka Glaser-Gallion weiß, was Kinder wollen. Nicht nur, weil sie sich als Bezirksbeirätin für die CDU und Gründerin einer Grundschul-Initiative regelmäßig mit Themen rund um die jüngsten Bewohner des Bezirks beschäftigt. Sondern auch, weil sie selbst Mama ist. So sagte Glaser-Gallion in der vergangenen Sitzung des Bezirksbeirats, dass Kinder auch über das Grundschulalter hinaus Spielplätze lieben. Zwei Plätze in Degerloch seien ihrer Meinung nach jedoch nicht mehr attraktiv für größere Kinder: der am Lauchweg im Degerlocher Wald und der am Traifelbergplatz – an beiden wurden Ende 2013 aus Sicherheitsgründen Spielgeräte abgebaut.

Seilbahn und Reifenschaukel waren beispielhaft

Mit ihrer Fraktion beantragt die CDU-Beirätin deshalb, dass die Stadt berichtet, wie es mit den beiden Plätzen explizit und mit den Spielplätzen im Stadtbezirk generell weitergeht. „Seit Herbst 2013 ist es trist geworden“ am Spielplatz im Degerlocher Wald, schreibt die CDU in ihrem Antrag. Besonders schade sei es um die Spielgeräte rund um die Grillstelle am Lauchweg unweit des Haus des Waldes, wie Inka Glaser-Gallion sagt. Besonders, da dieser auch Bedeutung über Degerloch hinaus habe. Denn der Platz sei immer ein attraktiver Anziehungspunkt für Familien aus der ganzen Stadt gewesen. „Er war ausgestattet mit [...] individuellen Spielgeräten für kleine, aber auch größere Kinder. Beispielhaft waren die Seilbahn [...] und eine außergewöhnliche Reifenschaukel“, so die Kritik in dem Antrag. Und am Traifelbergplatz sei „die Gondel abgebaut und durch ein mäßig interessantes Klettergerüst ersetzt worden“.

Die besagte Spielgeräte seien alt und „nicht mehr verkehrstauglich“ gewesen, erklärt Walter Wagner vom städtischen Garten-, Friedhofs- und Forstamt den Abbau. Das Klettergerüst als Ersatz für die Gondel am Traifelbergplatz finde er jedoch gelungen. Und auch am Lauchweg sollen noch in diesem Jahr die Grillstellen saniert und anschließend wieder Spielgeräte aufgebaut werden. Wie genau diese aussehen werden, sei aber noch unklar. Allerdings werde es die beliebte Seilbahn nicht mehr geben. Denn das Gelände sei nach der heutigen Norm zu steil. Am Sportpfad nahe des Spielplatzes sollen die abgebauten Trimm-Dich-Geräte ebenfalls ersetzt werden.

Wir legen die Plätze so an, dass alle Altersgruppen etwas finden

Dem Vorwurf, die Spielplätze im Bezirk seien teils nur noch für kleine Kinder interessant, widerspricht Walter Wagner. Neben denen im Wald gebe es rund 20 öffentliche Spielplätze in Degerloch, knapp 40 000 Euro investiere die Stadt in diese allein in diesem Jahr. Am Spielplatz hinter dem Jugendhaus an der Oberen Weinsteige gebe es zum Beispiel zwei Hangrutschen und eine Boccia-Bahn, der an der Lohengrinstraße habe eine Mini-Skateranlage sowie ein Fußball- und ein Volleyballfeld und am Spielplatz an der Sprollstraße gebe es eine der beliebten Seilbahnen. „Wir finden, da ist für ältere Kinder und Jugendliche einiges geboten“, sagt Walter Wagner. „Wir legen die Plätze immer so an, dass alle Altersgruppen etwas finden.“

Auch andere Fraktionen halten den Antrag der CDU für sinnvoll. „Von den Grünen gibt es volle Zustimmung“, sagt Annette Kohler, die Sprecherin der Fraktion. Auf den Punkt Vandalismus solle die Stadt bei dem geforderten Bericht zusätzlich eingehen. Klaus-Dieter Kadner von der SPD findet es „generell gut, wenn der Bezirksbeirat informiert werde“, sagt er. Allerdings nicht über jedes einzelne Spielgerät, das auf- oder abgebaut wird.