Nachts mal eben eine Ladung Wäsche einschalten oder besser nicht? Foto: r.classen / shutterstock.com

Ab wann darf man morgens Wäsche waschen? Und wie lange darf die Waschmaschine abends laufen? Wir klären auf.

Rechtslage: Wann darf man Wäsche waschen?

Es gibt kein bundeseinheitliches Gesetz, das die Betriebszeiten von Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen und Trocknern regelt. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) teilt mit, dass der Bund laut Grundgesetz diesbezüglich keine Gesetzgebungskompetenz besitzt. Vorschriften zu den Ruhezeiten finden sich daher in den Landesimmissionsschutzgesetzen der Bundesländer, in Regelungen der Kommunen oder auch in Hausordnungen. Dort sind meist Ruhezeiten festlegt, in denen man sich leise zu verhalten hat. Sprich: Laute Haushaltsgeräte sollten ausbleiben.

Welche Ruhezeiten gelten für die Waschmaschine?

In den Landesgesetzen ist meist eine Nachtruhe von 22:00 bis 6:00 Uhr festlegt. Viele Kommunen schreiben darüber hinaus eine Mittagsruhe (oft irgendwann zwischen 12:00 und 15:00 Uhr) vor. Darüber hinaus können in Hausordnungen und Mietverträgen weitere Ruhezeiten definiert sein. Während dieser Zeit sollte man sich möglichst rücksichtsvoll verhalten. Soll heißen: Durch Gespräche, Maschinen oder Geräte verursachte Geräusche dürfen nicht über das eigene Zimmer bzw. die eigene Wohnung (Zimmerlautstärke) hinaus gehört werden.

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Was bedeutet das für das Wäschewaschen?

Grundsätzlich sollte man das Wäschewaschen während der Ruhezeiten besser unterlassen. Allerdings ist das nicht immer möglich. Für Berufstätige, die zu unregelmäßigen Zeiten zu Hause sind, kann es schon mal nötig sein, nachts oder früh morgens eine Waschmaschine einzuschalten. Ob das Laufenlassen der Waschmaschine in den Ruhezeiten erlaubt ist, müsste jedoch immer im Einzelfall geprüft werden. Die Entscheidung für oder wider hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab:

  • Lautstärke: Waschmaschinen verursachen beim Waschen Geräusche. Sie schleudern, rotieren und wackeln. Je nach Alter und Standort der Waschmaschine können die Geräusche bei den Nachbarn zu hören oder eben nicht mal im angrenzenden Zimmer wahrnehmbar sein. Je mehr Lärm die Maschine verursacht, desto eher sollte sie zu den Ruhezeiten ausbleiben. Hören Sie selbst hin, wenn Sie das nächste Mal eine Maschine einschalten. Bis wohin ist der Lärm noch wahrnehmbar? Zur Geräuschminderung können Sie Antivibrationsmatten (Auf Amazon kaufen / ANZEIGE) und Schalldämpfer einsetzen. So läuft die Waschmaschine leiser.
  • Standort: Auch der Standort der Waschmaschine ist wichtig, um einzuschätzen, wann diese laufen kann. Steht sie im gut isolierten Gemeinschaftskeller, wo kein Geräusch nach draußen dringt oder im Badezimmer eines ohnehin hellhörigen Hauses? Je nach Gegebenheit kann das Wäschewaschen also unbemerkt vonstatten gehen oder für schlaflose Nächte bei den Nachbarn sorgen. In welchem Fall, es besser zu unterlassen ist, sollte auf der Hand liegen.
  • Häufigkeit: Vermutlich wird sich niemand daran stören, wenn Sie einmal nachts die Waschmaschine laufen lassen. Wenn dies doch nötig sein sollte, könnten Sie die Nachbarn präventiv vorwarnen, um Ärger zu vermeiden. Wird das nächtliche Wäschewaschen jedoch zur Regel, kann es zum Nachbarschaftsstreit kommen. Bei einem Einschalten der Behörden könnten dann im schlimmsten Fall sogar Bußgelder drohen.

Faustregel

Als Faustregel zu den Zeiten, in denen das Wäschewaschen in Ordnung ist, kann man sich merken: Während der Ruhezeiten besser die Waschmaschine auslassen. Falls es unausweichlich ist, eine Maschine einzuschalten, darauf achten, dass die Geräusche im Rahmen der Zimmerlautstärke bleiben.

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Was tun, wenn der Nachbar ständig nachts wäscht?

Das Umweltbundesamt empfiehlt bei einer Lärmbelästigung immer zunächst den Verursacher direkt anzusprechen. Als Unterstützung können auch andere Nachbarn hinzugezogen werden. Sollte sich die Situation dadurch nicht entspannen und die Lärmbelästigung weiter anhalten, können die Ordnungsbehörden eingeschaltet werden.