Wie hier in der Sindelfinger Kita Allmendäcker, wo im April 2021 ein Modellprojekt durchgeführt wurde, geht es in vielen Kitas im Kreis zu. Foto: Stefanie Schlecht/Archiv

Ab Montag führt das Land eine Testpflicht in Kindertagesstätten ein, die der Landkreis bereits umgesetzt hat. Die Kita-Gesamtelternbeiräte in Böblingen und Sindelfingen bewerten die Regelung positiv.

Kreis Böblingen - Die Omikron-Variante ist weiter auf dem Vormarsch. Die Landesregierung hat im Dezember bereits angekündigt, in den Kindertagesstätten eine Testpflicht einzuführen. Ab Montag, 10. Januar, müssen Kinder ab einem Jahr dann einen negativen Corona-Schnelltest vorweisen, bevor sie ihre Einrichtung besuchen können. Vorgesehen sind drei Tests wöchentlich. Diese können nach Willen des Landes in den Kitas, in Testzentren oder zuhause durchgeführt werden. Wer daheim testet, muss schriftlich nachweisen, dass das eigene Kind coronanegativ ist.

Im Landkreis Böblingen verursacht die Ankündigung keine großen Umwälzungen. Hier gilt seit dem 24. November 2021 eine Allgemeinverfügung die ohnehin zwei Tests pro Woche vorsieht. Die zuvor existierende freiwillige Testregelung war damals aufgrund der steigenden Inzidenzen aufgehoben worden.

In Böblingen werden zwei statt drei Tests pro Woche gemacht

Aus diesem und aus Gründen des Gesundheitsschutzes für Kinder, Erzieherinnen und Familien sehen die Gesamtelternbeiräte (GEB) der Kindertagesstätten in Böblingen und in Sindelfingen die Änderung positiv. „Das einzige, was sich ändert, ist, dass wir dann drei- statt zweimal pro Woche testen“, sagt Anita Ruoff vom GEB Böblingen. Die Böblinger Gesamtelternbeirätin äußert sich erleichtert darüber, dass die Landesregierung es weiterhin ermöglicht, auch zuhause zu testen – vor dem Besuch der Kita. „Wir finden das sehr gut, dass die Regelung erhalten bleibt“, betont Ruoff. Gerade im Winter sei es nämlich alles andere als behaglich, wenn Eltern und Kinder morgens vor der Einrichtung zum Testen anstehen und dann in der Kälte auf das Ergebnis warten.

„Das aktuelle Wetter ist ungemütlich, und wenn sich dann 30 Leute unter ein Dach stellen wollen, ist dem Infektionsschutz auch nicht gedient“, so Anita Ruoff. Für die meisten Eltern und Kinder stellt die Testpflicht kein Ärgernis dar – auch wenn man sich die Pandemie selbstverständlich wegwünscht. „Natürlich ist das alles ein großer Aufwand für Eltern und Personal, aber in Pandemiezeiten nehmen wir das als kleineres Übel in Kauf, wenn die Kitas dafür offen bleiben können“, meint Ruoff.

In Sindelfingen werden die Abstricht vor Ort gemacht

Auch ihre GEB-Kollegin aus Sindelfingen, Kerstin Schmenger, sieht die ab Montag geltende Testpflicht pragmatisch. „In Sindelfingen haben wir sowieso zweimal wöchentlich verpflichtend getestet. Wir begrüßen das also“, so Schmenger. Im Gegensatz zur Nachbarstadt gelte in Sindelfingen allerdings die Regel, dass die Testungen vor der Einrichtung beziehungsweise in speziellen Räumen und innerhalb vorbestimmter Kohorten stattfinden. Zuhause-Testen wie in Böblingen geht nicht. „Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Als Trägerin der vieler Einrichtungen verfügt die Stadt aber über eine Art Hausrecht, daher kann sie die Regelung so vorgeben“, erklärt Schmenger.

Das Testen – ob mit Lollitests für die Kleineren oder Nasentest für die Älteren ab drei Jahren – habe bisher „sehr gut funktioniert“. Positiv getestete Kinder konnten bislang rechtzeitig von der Gruppe getrennt und nach Hause gebracht werden, erläutert Schmenger. Überhaupt gingen Kinder mit den Tests oft unvoreingenommener um als manche Eltern: „Die Kinder machen fast alle ohne Probleme mit“, so der Eindruck des langjährigen Sindelfinger GEB-Mitglieds.