Das Kreisimpfzentrum in Waiblingen ist am Wochenende vornehmlich für Kinder und Jugendliche reserviert. Foto: Gottfried Stoppel

Der Landkreis und die Kinderklinik der Rems-Murr-Kliniken bieten von Freitag bis Sonntag in Waiblingen Impftermine gegen das Coronavirus für 12- bis 17-Jährige an.

Waiblingen - Der Rems-Murr-Kreis will seine Bemühungen forcieren, mehr Kinder und Jugendliche für eine Impfung gegen das Coronavirus zu gewinnen. Der Landrat Richard Sigel und der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Kinderklinik der Rems-Murr-Kliniken, Prof. Dr. Ralf Rauch, sind überzeugt: Dies sei das wirksamste Mittel, um nach den Sommerferien trotz Coronapandemie in ein möglichst normales Schuljahr starten zu können.

Für Aufklärungsgespräche stehen Kinderärzte bereit

Für Kinder und Jugendliche von zwölf bis 17 Jahren werde es von kommendem Freitag bis Sonntag deshalb ein Impfangebot im Kreisimpfzentrum in der Waiblinger Rundsporthalle geben, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts. Für Aufklärungsgespräche stünden Kinderärzte aus der Kinderklinik zur Verfügung.

Das Landratsamt erreichten derzeit viele Fragen nach einem Impfangebot für Kinder und Jugendliche, sagt der Landrat Richard Sigel. Diese Impfbereitschaft gelte es zu nutzen. Möglich sei die Sonderaktion auch vor dem Hintergrund, dass es für Erwachsene noch nie so leicht gewesen sei, einen Impftermin zu bekommen und der Kreis aktuell ausreichend Impfstoff für solche Angebote habe. Die Entscheidung über eine Impfung bei Kindern und Jugendlichen müsse natürlich jede Familie für sich selbst treffen, betont Sigel, der selbst Vater zweier Kinder ist.

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Kinderklinik-Chefarzt Rauch verweist aber auf die Zulassung des Impfstoffes und auf die guten Erfahrungen in anderen Ländern: „Der Impfstoff von Biontech ist gut verträglich. Daher kann auch diese Altersgruppe den Schutz vor einer Covid-19-Infektion erhalten.“ Viele Mitarbeiter, Patienten und auch Eltern hätten sich gewundert, warum der selbstbestimmte Zugang zur Impfung nach einer Aufklärung so erschwert werde, obwohl bereits acht Millionen Kinder und Jugendliche in den USA eine Impfung bekommen hätten, so der Mediziner. Darüber hinaus verweist Rauch auf die Tatsache, dass eine Infektion mit Covid-19 auch für Kinder nicht per se ungefährlich sei.

Allgemein wird wieder mit höheren Infektionszahlen spätestens im Herbst gerechnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Rems-Murr-Kreis ist am Mittwoch von sieben auf acht wieder leicht angestiegen.

Zu diesen Zeiten wird geimpft

Die Zeiträume für die Impftermine sind: Freitag, 16.07., von 13 bis 18 Uhr (100 Termine), Samstag, 17.07., von 11 bis 15 Uhr (240 Termine), Sonntag, 18.07., von 11.30 bis 15.30 Uhr (240 Termine). Die Zweitimpfungen finden genau drei Wochen später statt. Anmeldungen sind auf der Internetseite des Rems-Murr-Kreises (www.rems-murr-kreis.de) möglich.

Müssen die Eltern dabei sein?

Unterschiede
Ab 12 Jahren kann eine Impfung nach Aufklärung und Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten und des Kindes erfolgen. Es muss zwingend ein Elternteil anwesend und beide Elternteile müssen einverstanden sein. Bei 16 und 17-Jährigen kann gegebenenfalls eine Ausnahme gemacht werden. Hier genügt das mündliche Einverständnis des Impflings.