Parkautomaten wie in der Stuttgarter Innenstadt stehen bald auch in Osten von Ludwigsburg. Foto: Peter-Michael Petsch

Kostenlose Parkplätze soll es auf der Bärenwiese und in der Oststadt künftig nur noch am Wochenende geben. Werktags müssen Pendler und Besucher ab Juli in ihren Geldbeutel greifen.

Ludwigsburg - Kostenlose Parkplätze soll es auf der Bärenwiese und in der Oststadt künftig nur noch am Wochenende geben. Werktags müssen Pendler und Besucher ab Juli in ihren Geldbeutel greifen. Für eine Stunde Parkzeit werden 50 Cent verlangt, das Tagesticket gibt es für drei Euro.

Durch die Einführung der Parkgebühren erhofft sich das Ludwigsburger Rathaus, dass die immerhin 3360 öffentlichen Stellplätze zwischen dem Blühenden Barock und dem Landratsamt nicht länger ganztägig durch Dauerparker belegt sind – und auch später kommende Gäste noch eine Chance auf einen stadtnahen Parkplatz erhalten.

Außerdem rechnet die Stadt damit, dass mancher Bürger lieber die jetzt als Abstellkammer genutzte Garage ausräumt, statt sich um einen Bewohnerparkausweis zu bemühen. „Bisher gilt in der Oststadt nur das Windhund-Prinzip: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben mit der Parkplatzsuche“, erklärte Ludwigsburgs Baubürgermeister Hans Schmid (CDU) bei der Vorstellung des Konzepts. Der Gemeinderat hatte bereits im vergangenen Jahr für die Einführung von Parkgebühren in der Oststadt gestimmt.

Bessere Auslastung der Tiefgaragen als Nebeneffekt

Ein in einer Auflage von 5000 Stück an die Haushalte verteiltes Faltblatt soll die Bürger über die neue Regelung aufklären. Für eine Jahresgebühr von 30 Euro können sich die Anwohner einen Dauerparkausweis ausstellen lassen. Das Bürgerbüro rechnet mit etwa 1400 Interessenten und hofft, dass eine Buchung übers Internet unnötige Warteschlangen bei der Ausgabe verhindert.

Für die Beschäftigten von Firmen und Behörden in der Oststadt soll es für 25 Euro ein Monatsticket geben. Allerdings will die Stadt möglichst viele Pendler zum Umstieg auf Bus, Bahn und Fahrrad ermuntern. Der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) bietet den Mitarbeitern spezielle Schnupper-Abos an.

Vergünstigte Besucherkarten für Gäste

Ein Nebeneffekt der Parkgebühren in der Oststadt könnte eine bessere Auslastung der Tiefgaragen in der Innenstadt sein. Wer für einen Einkaufsbummel in der Stadtmitte, einen Konzertabend im Forum am Schlosspark oder einen Spaziergang im Blühenden Barock nach Ludwigsburg kommt, steuerte bisher nicht unbedingt die Parkhäuser im Akademiehof oder gar im Marstall-Center an. Vor allem der Parkplatz auf der Bärenwiese galt Besuchern als bessere Adresse für den fahrbaren Untersatz. Kostenpflichtig ist das Parken in der Oststadt künftig werktags von 9 bis 18 Uhr, die Bärenwiese wird rund um die Uhr bewirtschaftet. Für Gäste können Anwohner vergünstigte Besucherkarten erwerben – im Sechserblock für acht Euro.

Viel Geld wird in der Stadtkasse durch die Parkgebühren übrigens nicht ankommen. Zwar rechnet das Rathaus mit jährlich 566 000 Euro aus dem Ticketverkauf. Doch allein für die Aufstellung von 127 Parkscheinautomaten sind 725 000 Euro nötig, zur Kontrolle hat der städtische Ordnungsdienst vier zusätzliche Kräfte eingestellt. Maximal 150 000 Euro bleiben unterm Strich von den Parkgebühren übrig. Unklar ist noch, ob der Innenhof des Kunstzentrums Karlskaserne gebührenfrei bleibt – bis zum Sommer entscheidet der Gemeinderat.