Die Eisenbahnbrücke, die zwischen Böblingen und Sindelfingen über die Autobahn führt, wird am Wochenende abgerissen. Foto: Eibner/Roger Bürke

Wegen des Autobahn-Ausbaus wird am Wochenende eine Eisenbahnbrücke abgerissen. Die A 81 wird deshalb zwischen den Anschlussstellen Sindelfingen-Ost und Böblingen-Sindelfingen komplett gesperrt – es drohen lange Staus.

Am Wochenende müssen sich die Autofahrer im Kreis Böblingen auf die Vollsperrung der A 81 zwischen den Anschlussstellen Sindelfingen-Ost und Böblingen-Sindelfingen einstellen. Los geht es am Freitag, 1. April, ab 22 Uhr. Am Sonntag, 3. April, gegen 9 Uhr soll die Sperrung wieder aufgehoben werden. Grund dafür ist der Abbruch der Eisenbahnbrücke zwischen Böblingen und Sindelfingen, die über die A 81 führt. Dort fährt gewöhnlich die S-Bahn-Linie 60, die Böblingen mit Sindelfingen und Renningen verbindet.

Sperrung beginnt am Freitag um 22 Uhr und endet am Sonntag gegen 9 Uhr

Damit die Eisenbahnverbindung für die geplante Verbreiterung der A 81 bis Mitte 2024 fertiggestellt werden kann, muss die alte Eisenbahnbrücke, die sich in der Nähe des Baumarkts Hornbach befindet, weichen. Die Bauarbeiten haben erhebliche Konsequenzen für die Autofahrer in der Region: Die Autobahn wird in dem Bereich in beide Richtungen vollgesperrt.

Der Neubau wird rund 24 Millionen Euro kosten

Bereits seit November 2021 läuft der Bahnverkehr über eine Ersatzbrücke, die im letzten Oktober westlich der alten Brücke gesetzt wurde. So kann der Zugverkehr auch während der Bauarbeiten aufrechterhalten werden. Am Wochenende startet die Deutsche Bahn AG nun den Abbruch der alten Eisenbahnüberführung mit einer Länge von 47 Metern. Dann soll dort eine 110 Meter lange eingleisige Spannbetonbrücke gebaut werden. Laut der Deutschen Bahn wird der Überbau erhöht auf einem Traggerüst hergestellt und wird dann in die Endlage abgesenkt. Auch dafür ist dann wieder eine Sperrung der Autobahn nötig. Den Neubau lässt sich das Unternehmen rund 24 Millionen Euro kosten. Bereits im März nächsten Jahres sollen die Züge über die neue Brücke fahren, bis zum Sommer 2024 soll dann der Abbau der Ersatzbrücke erfolgen.

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Zwei Umleitungen (U6 und U13) sind vorgesehen, um den gesperrten Streckenabschnitt zu umfahren. Wer aus Richtung Stuttgart kommt, wird über die U6 in Sindelfingen-Ost von der Autobahn gelotst. Dann geht es über die Neckarstraße durch Sindelfingen durch in Richtung Calwer Straße und über die B 464 an der Anschlussstelle Böblingen-Hulb wieder auf die Autobahn. In die Gegenrichtung führt die U13 an der A 81-Ausfahrt Böblingen Sindelfingen hinaus in Richtung Böblingen. Die Wolfgang-Brumme-Allee könnte zum Flaschenhals am Wochenende werden. Über die Talstraße und die Leibnizstraße, die parallel zur A 81 verläuft, geht es um die Baustelle herum. An der Auffahrt Böblingen-Ost können Autofahrer dann wieder in Richtung Stuttgart auf der A 81 weiterfahren.

Weitere Sperrungen sind geplant

Bereits vor einigen Monaten war die A 81 erstmals komplett gesperrt. Am ersten Oktober-Wochenende 2021 musste ein Teil der Auto-Brücke zwischen Böblingen und Dagersheim abgerissen werden. Gleichzeitig wurde damals bereits einige hundert Meter weiter östlich die Hilfsbrücke gesetzt, über die seither der Schienenverkehr läuft, damit nun den Abriss der Eisenbahnbrücke angegangen werden kann. Auch damals bereitete Johannes Kuhn, der Projektleiter bei der Deges, der bundeseigenen Gesellschaft für den Autobahnbau, die Autofahrer in der Region auf erhebliche Behinderungen vor.

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Die Eisenbahnbrücke ist nur ein Teil aus einer ganzen Reihe an Überwegen und Unterführungen, die im Rahmen des A 81-Ausbaus bis 2026 abgerissen und neu gestaltet werden müssen. Insgesamt elf Bauwerke müssen wegen der Erweiterung der Fahrbahn verändert werden.