Max Wittlinger steht neben einer Totholzpyramide, die aus Baumstücken besteht, die zuvor an der Autobahn in einem Wald standen. Foto: dpa/Stefan Puchner

Rund 150.000 Euro kostet das Versetzen von rund 20 Baumhöhlen entlang der Autobahn 8. Die Fahrbahn soll auf sechs Spuren verbreitert werden, weshalb der Lebensraum für Insekten und Fledermäuse verlagert wird.

20 Baumhöhlen entlang der Autobahn 8 werden in ein Ausgleichsgebiet versetzt, um sie als Lebensraum für Insekten und Fledermäuse zu erhalten. Wie das bewerkstelligt wird, zeigte die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest am Freitag bei einem Pressetermin. Die Maßnahme kostet rund 150.000 Euro.

Der Streckenabschnitt zwischen der Anschlussstelle Ulm-West und dem Autobahnkreuz Ulm/Elchingen soll bis Ende 2031 sollsechsstreifig ausgebaut werden. Deshalb muss rechts und links der Fahrbahn gerodet werden, teilte die Niederlassung Südwest der Autobahn GmbH mit. Auf den Flächen wurden zuvor 20 Baumhöhlen – sie entstehen zum Beispiel aus verlassenen Bruthöhlen von Spechten – entdeckt.

Käfer, Hornissen und Fledermäuse leben im Holz

Diese seien von ökologischem Wert, weil dort etwa zahlreiche Käfer, Hornissen oder Wildbienen lebten. Deswegen werden sie nun geborgen und in einem knapp vier Kilometer entfernten Waldgebiet als Totholzpyramiden wieder aufgestellt. Bäume, die als Winterquartier für Fledermäuse dienen, werden laut Autobahn GmbH erst im Oktober geborgen.

Doch bei der Bergung einer Baumhöhle ist Vorsicht geboten. Der Baum kann nicht einfach gefällt werden, die meist faule Höhle muss erst mit einer Konstruktion aus Balken und Brettern gesichert werden, damit sie nicht zerbricht. Dann wird der Baum gefällt, behutsam abgelegt und mit einem Bagger oder Kran in das Ausgleichsgebiet transportiert. Dort werden die Stämme als Totholzpyramiden aufrecht aneinander oder an andere Bäume gelehnt und fixiert.