Nach dem "Eintags-Agenten" George Lazenby (oben in der Mitte) und einem Kurzcomeback Sean Connerys ("Diamantenfieber", 1971; oben links), überimmt 1973 der Brite Roger Moore (oben rechts) die Rolle des Agenten James Bond. Foto: dpa

Er hat 007 am längsten verkörpert: In sieben Filmen spielte Roger Moore James Bond. Am 14. Oktober wird der Brite 85 Jahre alt.

Berlin - Er ist zwar nicht mehr im Dienste Ihrer Majestät, aber dennoch nicht untätig. Auch an seinem 85. Geburtstag am 14. Oktober hat Roger Moore einen Termin - an diesem Tag liest er in einem Theater in Kingston in der Nähe von London aus seinem neuen Buch

Pünktlich zum 50. Jubiläum des ersten James-Bond-Films hat der Ex-007 seine literarische Hommage „Bond über Bond“ herausgebracht.

"Du fängst halt irgendwann an, den Opa zu spielen"

Vor 27 Jahren drehte er mit „Im Angesicht des Todes“ seinen siebten und letzten Bond-Film. Als er Jahre später Pierce Brosnan in der Rolle des Agenten sah, meinte er, die Fans würden Sean Connery und ihn einfach vergessen. Das stimmt nicht. Er ist präsent geblieben, auch wenn er keine herausragenden neuen Rollen mehr gespielt hat.

Wenn er sich noch eine große Rolle wünschen könnte, würde er am liebsten einen Bond-Bösewicht spielen, verriet er im Interview mit der „Berliner Zeitung“. „Aber das wäre wohl ein zu offensichtlicher Gag. Vielleicht könnte ich es ja auch gar nicht, weil ich einfach keine Erfahrung habe, Schurken zu spielen.“ Nicht nur Frauen bekämen ab einem gewissen Alter kaum noch attraktive Rollen angeboten, sondern auch alte Männer, sagte Moore. „Du fängst halt irgendwann an, den Opa zu spielen.“

Nach der Bond-Ära erregte Moore als Schauspieler kaum noch Aufsehen, zeigte aber bis dahin unbekannte Talente. So sang er 1989 in Andrew Lloyd Webbers Musical „Aspects of Love“ die Hauptrolle des Jetsetters und fuhr Ski in Willy Bogners Film „Feuer, Eis und Dynamit“. Mit 74 Jahren nahm er eine Rolle als extrovertierter Homosexueller in der US-Komödie „Boat Trip“ an und spielte zur Überraschung deutscher Krimifans eine kleine Rolle im „Tatort“.

Seit über 20 Jahren Spendensammler für Unicef

Seit Anfang der 90er Jahre steht für Roger Moore der Einsatz als Botschafter des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen an erster Stelle. „Unicef ist meine beste Mission, das Wichtigste, das ich in meinem Leben gemacht habe“, sagte er. Bond habe ihm dafür viele Türen geöffnet. Wenn er durch die Rolle überhaupt so etwas wie ein Image bekommen haben sollte, „bin ich froh, dass ich es in den vergangenen 20 Jahren in den Dienst von Unicef stellen konnte, um Not leidenden Kindern zu helfen“, sagte er im Interview. Dafür schlug ihn Königin Elizabeth II. 2003 zum Ritter. Seither darf er sich Sir Roger nennen.

Moore wohnt in einem Chalet im schweizerischen Gstaad und in Monte Carlo und ist in vierter Ehe mit der dänischen Millionärswitwe Christina („Kiki“) Tholstrup verheiratet. Seine drei Kinder stammen aus seiner dritten Ehe mit der Italienerin Luisa Mattioli.