Die durch den Bombenanschlag zerstörte Baracke der „Wolfsschanze“, in der am 20. Juli 1944 die Lagebesprechung mit Hitler stattfand. Foto: epd/akg-images GmbH

Das Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 jährt sich zum 80. Mal. Die Beschäftigung damit ist in der Bundesrepublik zeitlos wichtig geworden – wobei sich der Blick auf den Widerstand zunehmend geweitet hat und heute alle einschließt und würdigt, die sich der Nazi-Diktatur entgegengestellt haben.

Der 20. Juli 1944 verbindet sich in besonderer Weise mit Claus Schenk Graf von Stauffenberg, dem Mann, der die Bombe zündete, die Hitler töten sollte. Und Stauffenberg verbindet sich mit Stuttgart. Hier standen seine Eltern in Diensten des württembergischen Königs. Hier wuchs der am 15. November 1907 im bayerisch-schwäbischen Jettingen geborene Claus auf. Hier lebte die als national, königstreu und zugleich liberal und weltoffen beschriebene Familie in einer Dienstwohnung zuerst im Neuen, dann im Alten Schloss. Und hier besuchte Claus mit seinen älteren Brüdern Berthold und Alexander das humanistische Eberhard-Ludwigs-Gymnasium (Ebelu), ehe er nach dem Abitur eine militärische Laufbahn einschlug, im Gepäck viel Familientradition, antike Ideale und die elitäre Gedankenwelt des Dichters Stefan George, dem ein neues vom „Adel des Geistes“ geprägtes Deutschland vorschwebte.