Von „Beschreibungsimpotenz“ keine Spur: Peter Handke Foto: Imago/Cesar Cabrera

Rebell, Serbenfreund und Homer-Nachfolger: Der Literaturnobelpreisträger Peter Handke wird 80, doch das lebenslange Zwiegespräch mit seinen Lesern geht weiter – so eigensinnig und aufregend wie am ersten Tag.

Gerade sprechen alle über Literatur, welcher der Germanist Moritz Baßler das Label „populärer Realismus“ verpasst hat. Gemeint sind gefällig daher erzählte Texte, die ein überschaubares Handlungsgerüst mit moralisch hoch dotiertem Bedeutungsflitter behängen. Einmal abgesehen davon, dass man Baßlers Vorstoß selbst unter dem Etikett populärer Akademismus fassen könnte, beschreibt er in hinreichender Klarheit, wovon sich das Lebenswerk Peter Handkes so radikal absetzt, wie kaum eines von vergleichbarer Bekanntheit.